Berlin (dpo) - Kurz vor Ende einer verkorksten Hinrunde mit einer Bilanz von nur wenigen Prozentpunkten geht das Gespenst des Abstiegs beim Traditionsverein 1. FDP um. Schon fordern immer mehr Funktionäre und die wenigen verbliebenen Fans die Entlassung des langjährigen Erfolgstrainers Guido Westerwelle.
"Vor über einem Jahr hat er uns zwar in die 1. Bundespolitik geführt, doch nach den desaströsen Vorstellungen der letzten Saison muss etwas passieren", erklärte ein frustrierter Spieler des 1. FDP, der anonym bleiben will. "Westerwelle trägt die Verantwortung für zahlreiche taktische Fehler wie etwa die völlige Verlagerung des Spiels auf die rechte Seite. Hinzu kamen spektakuläre Fehleinwechslungen wie die Dirk Niebels als Entwicklungshilfeminister. Der Mann kann auf keiner Position gut spielen, aber auf dieser ist er am allerwenigsten geeignet."
Zwar steht der 1. FDP finanziell dank großzügiger Parteispenden exzellent da, doch was nutzt es, wenn sämtliche Heim- und Auswärtsspiele verloren gehen? Geld, so scheint es, schießt eben doch keine Tore.
Tatsächlich musste der 1. FDP gleich nach dem Erfolg 2009 herbe Niederlagen bei der Hotelsteuer (1:7) und bei der Diskussion um spätrömisch dekadente Hartz-IV-Empfänger (0:4) einstecken. Die peinliche Vorstellung beim Ausstieg aus dem Atomaustieg (1:8) und der von Eigentoren geprägte Kampf mit dem FCSU Bayern (7 rote Karten in einem Spiel!) sorgten für weitere Tiefpunkte in der Vereinsgeschichte.
Hinzu kommt die verfehlte Jugendarbeit, die zur Folge hat, dass sogar ein Christian Lindner als Talent gilt.
Doch nicht alle sind der Meinung, dass ein Trainerwechsel sinnvoll ist. Sporteienforscher Lutz Müller meint: "Eigentlich müsste man die ganze Mannschaft feuern, aber das geht natürlich nicht. Der 1. FDP wird sich noch wundern, wenn Westerwelle weg ist und der Erfolg weiterhin ausbleibt."
ssi; Foto: Die größten FDP-Fehleinkäufe auf einen Blick.