Lüchow, Gorleben (dpo) - Es ist wieder so weit: Im Wendland wird gegen den berüchtigten Castor-Transport demonstriert. Für alle, die nicht dabei waren, fasst der Postillon exklusiv die Höhepunkte dieses Spektakels zusammen:
Freitag, 5. November
7-20 Uhr: Das Zusammentreffen von Atomkraftgegnern aus der ganzen Republik verläuft anfangs nur schleppend. Der Grund: Polizisten ketten sich an Gleise oder versperren mit Sitzblockaden sämtliche Bahnstrecken, die ins Wendland führen. Erst als die Aktivisten zu Pfefferwerfern und Wasserspray greifen, löst sich die Polizeiblockade.
10 Uhr: Traditionell beginnen die Castor-Proteste im Wendland mit der Schülerdemo in Lüchow. Laut Veranstalter ziehen rund 17.000 Schüler in die Innenstadt. Die Polizei zählt 24.
14:03 Uhr: Der Castor-Transport ist im französischen Valognes aufgrund eines Triebfahrzeugschadens, einer Oberleitungsstörung, Tieren im Gleis, einer Signalstörung, einem Personenschaden, hoher Streckenauslastung und einer Störung im Betriebsablauf mit sieben Stunden Verspätung gestartet. Bahnchef Grube zeigte sich zufrieden: "So schnell waren wir noch nie."
17.12 Uhr: Jetzt ist auch der erste Atomkraftbefürworter eingetroffen. Dass er in diesem Jahr alleine demonstrieren muss, begründet er damit, dass der andere krank sei.
19.29 Uhr: Der traditionelle Laternenumzug in Metzingen wird von berittenen Polizisten, die mit Schwertern die Mäntel der Demonstranten zerteilen, aufgelöst.
Samstag, 6. November
9.33 Uhr: Der Castor-Transport hat die französisch-deutsche Grenze immer noch nicht überquert. Die Demonstranten in Deutschland sind genervt von den ständigen Verspätungen. Sie wollen auch blockieren.
13.10 Uhr: Wissenschaftler errechnen, dass Polizei und Demonstranten bei den Castor-Transporten mehr Energie verbrauchen, als alle deutschen Atomkraftwerke im Jahr erzeugen. Würden die beiden Gruppen stattdessen in riesigen Hamsterrädern laufen, könnten alle Meiler abgeschaltet werden.
13.55 Uhr: Der Castor-Transport bleibt mit einem Hinterrad an der deutsch-französischen Grenze hängen, kann aber nach kurzer Zeit weiterfahren.
14.55 Uhr: Die Polizei setzt Tränengas gegen Demonstranten ein, die versuchen das Gleisbett zu unterhöhlen, doch die haben vorgesorgt und sorgen mit Lachgas für neutrale Mienen.
15.30 bis 17.20 Uhr: Während der Großkundgebung in Dannenberg kommt es - abgesehen von einem peinlichen Unentschieden zwischen Bayern und Mönchengladbach - zu keinen besonderen Vorkommnissen -- zumindest behaupten das die Postillon-Reporter vor Ort, die allesamt Bundesliga auf ihren Notebooks gucken.
21.05 Uhr: Als der Castor-Transport die deutsch-tschechische Grenze erreicht, gibt der Lokführer endlich zu, dass er sich verfahren hat und wendet in drei Zügen, bevor es wieder gen Gorleben geht.
Sonntag, 7. November:
8.05 Uhr: Die Aktion C-c-c-c-c-cast-t-t-t-t-t-or St-t-t-t-t-tott-t-t-t-tern gibt zu, dass sie etwas falsch verstanden hat und verfügt jetzt über noch weniger Selbstbewusstsein als zuvor.
11.49 Uhr: Seit die Polizei Oliver Kahn als Castorwart auf den Transport gestellt hat, geht es besser voran, da Kahn jeden attackiert (Beißen, Treten, Brüllen), der sich seinem Castor bis auf fünf Meter nähert.
Foto: Schwarzwälder, CC-3.0
14.22 Uhr: Die Wasserwerfer der Polizei werden mithilfe von Handtuchwerfern neutralisiert.
16.47 Uhr: 33 Schriftsteller mit Burn-Out-Syndrom setzen sich auf die Gleise und hoffen, dass die Polizei ihre Schreibblockade auflöst.
18.10 Uhr: Auf der Internetplattform youtube.com ist ein Video eingestellt worden, das einen am Boden liegenden Demonstranten zeigt, der einem stehenden Polizisten mehrfach mit dem Gesicht auf die Faust schlägt.
20.30 Uhr: Die Polizei setzt ihre stärkste Waffe ein und schickt Claudia Roth (Grüne), um die Demonstranten zu unterstützen. Angewidert verlassen zahlreiche Aktivisten die Blockaden, sodass der Castor-Transport immerhin noch bis Dahlenburg (Niedersachsen) kommt, wo er über Nacht stehen bleibt.
Foto: Stepan, CC-by-sa 2.0/de
Montag, 8. November
8.20 Uhr: Der Castor rollt wieder und erreicht eine Stunde später den Verladebahnhof Dannenberg. Von dort aus wird das radioaktive Material mit Mauleseln ins Zwischenlager Gorleben gebracht.
14 Uhr: Der Postillon-Chefredakteur entscheidet sich nach einem faulen Wochenende jetzt doch noch die Highlights der Castorproteste zusammenzufassen und veröffentlicht gegen 15.45 Uhr diesen Artikel.
ssi
Freitag, 5. November
7-20 Uhr: Das Zusammentreffen von Atomkraftgegnern aus der ganzen Republik verläuft anfangs nur schleppend. Der Grund: Polizisten ketten sich an Gleise oder versperren mit Sitzblockaden sämtliche Bahnstrecken, die ins Wendland führen. Erst als die Aktivisten zu Pfefferwerfern und Wasserspray greifen, löst sich die Polizeiblockade.
10 Uhr: Traditionell beginnen die Castor-Proteste im Wendland mit der Schülerdemo in Lüchow. Laut Veranstalter ziehen rund 17.000 Schüler in die Innenstadt. Die Polizei zählt 24.
14:03 Uhr: Der Castor-Transport ist im französischen Valognes aufgrund eines Triebfahrzeugschadens, einer Oberleitungsstörung, Tieren im Gleis, einer Signalstörung, einem Personenschaden, hoher Streckenauslastung und einer Störung im Betriebsablauf mit sieben Stunden Verspätung gestartet. Bahnchef Grube zeigte sich zufrieden: "So schnell waren wir noch nie."
17.12 Uhr: Jetzt ist auch der erste Atomkraftbefürworter eingetroffen. Dass er in diesem Jahr alleine demonstrieren muss, begründet er damit, dass der andere krank sei.
19.29 Uhr: Der traditionelle Laternenumzug in Metzingen wird von berittenen Polizisten, die mit Schwertern die Mäntel der Demonstranten zerteilen, aufgelöst.
Samstag, 6. November
9.33 Uhr: Der Castor-Transport hat die französisch-deutsche Grenze immer noch nicht überquert. Die Demonstranten in Deutschland sind genervt von den ständigen Verspätungen. Sie wollen auch blockieren.
13.10 Uhr: Wissenschaftler errechnen, dass Polizei und Demonstranten bei den Castor-Transporten mehr Energie verbrauchen, als alle deutschen Atomkraftwerke im Jahr erzeugen. Würden die beiden Gruppen stattdessen in riesigen Hamsterrädern laufen, könnten alle Meiler abgeschaltet werden.
13.55 Uhr: Der Castor-Transport bleibt mit einem Hinterrad an der deutsch-französischen Grenze hängen, kann aber nach kurzer Zeit weiterfahren.
14.55 Uhr: Die Polizei setzt Tränengas gegen Demonstranten ein, die versuchen das Gleisbett zu unterhöhlen, doch die haben vorgesorgt und sorgen mit Lachgas für neutrale Mienen.
15.30 bis 17.20 Uhr: Während der Großkundgebung in Dannenberg kommt es - abgesehen von einem peinlichen Unentschieden zwischen Bayern und Mönchengladbach - zu keinen besonderen Vorkommnissen -- zumindest behaupten das die Postillon-Reporter vor Ort, die allesamt Bundesliga auf ihren Notebooks gucken.
21.05 Uhr: Als der Castor-Transport die deutsch-tschechische Grenze erreicht, gibt der Lokführer endlich zu, dass er sich verfahren hat und wendet in drei Zügen, bevor es wieder gen Gorleben geht.
Sonntag, 7. November:
8.05 Uhr: Die Aktion C-c-c-c-c-cast-t-t-t-t-t-or St-t-t-t-t-tott-t-t-t-tern gibt zu, dass sie etwas falsch verstanden hat und verfügt jetzt über noch weniger Selbstbewusstsein als zuvor.
11.49 Uhr: Seit die Polizei Oliver Kahn als Castorwart auf den Transport gestellt hat, geht es besser voran, da Kahn jeden attackiert (Beißen, Treten, Brüllen), der sich seinem Castor bis auf fünf Meter nähert.
Foto: Schwarzwälder, CC-3.0
14.22 Uhr: Die Wasserwerfer der Polizei werden mithilfe von Handtuchwerfern neutralisiert.
16.47 Uhr: 33 Schriftsteller mit Burn-Out-Syndrom setzen sich auf die Gleise und hoffen, dass die Polizei ihre Schreibblockade auflöst.
18.10 Uhr: Auf der Internetplattform youtube.com ist ein Video eingestellt worden, das einen am Boden liegenden Demonstranten zeigt, der einem stehenden Polizisten mehrfach mit dem Gesicht auf die Faust schlägt.
20.30 Uhr: Die Polizei setzt ihre stärkste Waffe ein und schickt Claudia Roth (Grüne), um die Demonstranten zu unterstützen. Angewidert verlassen zahlreiche Aktivisten die Blockaden, sodass der Castor-Transport immerhin noch bis Dahlenburg (Niedersachsen) kommt, wo er über Nacht stehen bleibt.
Foto: Stepan, CC-by-sa 2.0/de
Montag, 8. November
8.20 Uhr: Der Castor rollt wieder und erreicht eine Stunde später den Verladebahnhof Dannenberg. Von dort aus wird das radioaktive Material mit Mauleseln ins Zwischenlager Gorleben gebracht.
14 Uhr: Der Postillon-Chefredakteur entscheidet sich nach einem faulen Wochenende jetzt doch noch die Highlights der Castorproteste zusammenzufassen und veröffentlicht gegen 15.45 Uhr diesen Artikel.
ssi