Kaiserslautern (Archiv) - Am Freitag wurde eine 37-jährige Frau mit Verdacht auf eine Überdosis Obst und Gemüse in die Lutrina-Klinik in Kaiserslautern eingeliefert. Allem Anschein nach hatte sie die von Ärzten empfohlene tägliche Menge von fünf Portionen Obst oder Gemüse um eine Portion überschritten. Die Frau wurde in ihrer Wohnung neben einem fast leergegessenen Teller mit Apfelstückchen bewusstlos vorgefunden.
"Es war furchtbar", beschreibt die 14-jährige Tochter den Moment, als sie ihre Mutter entdeckte. "Als ich gegen 18 Uhr nach Hause kam, lag Mama regungslos vor dem laufenden Fernseher. Aus ihrem Mundwinkel lief Speichel und die Pupillen waren nach hinten verdreht. Da habe ich sofort den Notarzt gerufen."
Die Dosis macht das Gift. |
Die Frau, die nicht mehr ansprechbar war, wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ihr umgehend der Magen ausgepumpt wurde. Anschließend bekam sie eine Infusion aus konzentrierten Chips mit Cola.
"Solche Fälle haben wir leider immer wieder", erklärte Dr. Frank Wester, der behandelnde Arzt, dem Postillon. "In der richtigen Menge sind Obst und Gemüse durchaus gesund. Allerdings empfehlen Ernährungsberater ausdrücklich, man solle fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag zu sich nehmen. Mit der fatalen sechsten Portion hat sich die Dame in ernsthafte Gefahr gebracht."
Es kommt nicht selten vor, dass gesundheitliche Empfehlungen missachtet werden. So erleiden Menschen häufig einen Schwächeanfall, weil sie nicht das empfohlene abendliche Glas Rotwein getrunken haben. Dentisten wiederum müssen immer wieder ein komplett zerstörtes Gebiss erneuern, weil übereifrige Patienten öfter als dreimal täglich Zähne geputzt oder Aronal und Elmex durcheinandergebracht haben.
ssi; Foto oben: Shutterstock; Foto rechts: © monticellllo - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 8.9.10