Berlin (dpo) - In den vergangenen Wochen ist eine Debatte über das künftige konservative Profil der CDU entbrannt. Dem CDU-Präsidium ist es jetzt gelungen, den Kritikern von rechts vorerst den Wind aus den Segeln zu nehmen.
"Um konservative Wähler zurückzugewinnen, haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, Polen zu kritisieren, ein Exemplar des Korans zu verbrennen und einen Schwulen zu verprügeln", erklärte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gegenüber dem Postillon. Mit diesem Maßnahmenkatalog soll auch den ständigen Drohungen, eine Partei rechts der Union könnte entstehen, entgegnet werden.
Erika Steinbach äußerte sich zufrieden über die Kritik ihrer Partei an Polen. "Wo liegen denn die ganzen KZs?", so Steinbach. "Auschwitz, Sobibor, Treblinka, Chelmno und Belzec - alles in Polen. Erst mobil machen, dann KZs bauen und zuletzt uns arme Vertriebene vertreiben: So geht's ja nicht."
Auch die geplante Verbrennung eines Exemplars des Korans findet Zuspruch in den eigenen Reihen: "Wir haben uns zwar ein noch deutlicheres Zeichen gewünscht", gab ein Sprecher vom Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der CDU zu. "Doch das ist immerhin ein Anfang."
Die öffentliche Verprügelung eines Schwulen wiederum darf als ein Zugeständnis an wertkonservative Strömungen innerhalb der Partei gewertet werden.
Kanzlerin Merkel wirkte nach der Entscheidung sichtlich entspannt. Sie sagte: "Jetzt können wir uns endlich wieder auf die Regierungsarbeit konzentrieren." Für den Fall weiterer Querelen von rechts bestünde außerdem die Möglichkeit, Thilo Sarrazin nach seinem Parteiausschluss aus der SPD als Integrationsbeauftragten zu engagieren.
ssi; Foto rechts: Steht wohl kaum zufällig in Polen: Konzentrationslager in Auschwitz; Foto links (el7bara, cc-2.0): Wird verbrannt: Koran.