Jerusalem, München (dpo) - Erhebungen des Meinungsforschungsinstituts Opinion Control haben ergeben, dass das internationale Publikum immer gelangweilter auf den Nahostkonflikt reagiert. Damit steht die seit den 40er-Jahren laufende Erfolgsshow kurz vor dem Aus.
"Offensichtlich schalten mehr und mehr Menschen weg, wenn in den Nachrichten beispielsweise über den jüngsten Raketenangriff aus dem Gazastreifen oder den neusten Siedlungsbau Israels berichtet wird", erklärt Institutsleiter Professor Heinz Geiwasser seine Ergebnisse.
"Durch die vielen Wiederholungen fühlt sich das Publikum eher genervt als unterhalten."
Galten die witzigen Episoden um Sprengstoffgürtel, Raketen, Unterdrückung, Gewalt und religiöse Fanatiker anfangs noch als Erfolgsgarant der Show, die zeitweise mehrere Milliarden Menschen mit Spannung verfolgten, so haben sich die immer gleichen Mechanismen mit der Zeit abgenutzt.
"Der Nahostkonflikt ist ausgelutscht", begründet etwa Frank W. aus Unna seine Unzufriedenheit. "Seit Jahrzehnten derselbe Plot, dieselben Sprüche und dieselben Bilder. Und dieser entführte israelische Soldat bleibt anscheinend auch für immer entführt. Lang-wei-lig! Also, ich guck mir das nicht mehr an, außer es läuft gerade nichts anderes."
Obwohl die Macher des Nahostkonflikts, heute Mahmud Abbas und Benjamin Netanjahu, immer wieder ausgetauscht oder ermordet wurden, blieben die Geschichten stets dieselben, monieren auch zahlreiche Feuilletonisten. Besonders der Gazakrieg 2008 sei schon fast unerträglich langweilig gewesen, da die Palästinenser nicht den Hauch einer Chance hatten. "Nichts Neues seit der Suezkrise" lautet das vernichtende Urteil.
Selbst die jüngsten Versuche, etwas Pepp in den Nahostkonflikt zu bringen, dürfen als gescheitert gelten. Zwar lobten Kritiker die Idee der israelischen Armee, neun türkische Gaza-Aktivisten zu töten, allerdings fühlten sich viele an die Bombardierung mehrerer UN-Hilfskonvois während des Gazakrieges erinnert. Auch dass die Hamas die Hilfsgüter nicht verteilt, gilt als allzu durchsichtiger Versuch, Spannung zu erzeugen.
Auf die Frage, welche Änderungen den Nahostkonflikt wieder attraktiver machen würden, antworteten 12 Prozent der Befragten "Wenn alles digital und Science Fiction wäre wie bei Avatar". 23 Prozent meinten dagegen "Mehr Sexszenen würden den prüden Fanatikern nicht schaden". Eine überwältigende Mehrheit von 57 Prozent war jedoch überzeugt, dass nur die Einführung von Humorelementen den Nahostkonflikt retten könnte, da der Quatsch nur so noch erträglich sei.
Handeln müssen die Verantwortlichen auf alle Fälle schnell. Denn sollten die Einschaltquoten weiterhin so gering bleiben, wird der Nahostkonflikt wie alle großen Shows irgendwann einfach abgesetzt werden.
ssi; Foto rechts oben (Al Jazeera): Gazakrieg? Gähn; Foto links oben (E. Israel): Reißt niemanden mehr vom Hocker: Durch Bombenattentat verwundete Israelin; Foto rechts unten: Da war die Geschichte noch frisch und unverbraucht: Israelische Soldaten im Palästinakrieg 1948; Foto links unten: Damit könnte der Nahostkonflikt wieder erträglich werden: Mit Spott.
"Offensichtlich schalten mehr und mehr Menschen weg, wenn in den Nachrichten beispielsweise über den jüngsten Raketenangriff aus dem Gazastreifen oder den neusten Siedlungsbau Israels berichtet wird", erklärt Institutsleiter Professor Heinz Geiwasser seine Ergebnisse.
"Durch die vielen Wiederholungen fühlt sich das Publikum eher genervt als unterhalten."
Galten die witzigen Episoden um Sprengstoffgürtel, Raketen, Unterdrückung, Gewalt und religiöse Fanatiker anfangs noch als Erfolgsgarant der Show, die zeitweise mehrere Milliarden Menschen mit Spannung verfolgten, so haben sich die immer gleichen Mechanismen mit der Zeit abgenutzt.
"Der Nahostkonflikt ist ausgelutscht", begründet etwa Frank W. aus Unna seine Unzufriedenheit. "Seit Jahrzehnten derselbe Plot, dieselben Sprüche und dieselben Bilder. Und dieser entführte israelische Soldat bleibt anscheinend auch für immer entführt. Lang-wei-lig! Also, ich guck mir das nicht mehr an, außer es läuft gerade nichts anderes."
Obwohl die Macher des Nahostkonflikts, heute Mahmud Abbas und Benjamin Netanjahu, immer wieder ausgetauscht oder ermordet wurden, blieben die Geschichten stets dieselben, monieren auch zahlreiche Feuilletonisten. Besonders der Gazakrieg 2008 sei schon fast unerträglich langweilig gewesen, da die Palästinenser nicht den Hauch einer Chance hatten. "Nichts Neues seit der Suezkrise" lautet das vernichtende Urteil.
Selbst die jüngsten Versuche, etwas Pepp in den Nahostkonflikt zu bringen, dürfen als gescheitert gelten. Zwar lobten Kritiker die Idee der israelischen Armee, neun türkische Gaza-Aktivisten zu töten, allerdings fühlten sich viele an die Bombardierung mehrerer UN-Hilfskonvois während des Gazakrieges erinnert. Auch dass die Hamas die Hilfsgüter nicht verteilt, gilt als allzu durchsichtiger Versuch, Spannung zu erzeugen.
Auf die Frage, welche Änderungen den Nahostkonflikt wieder attraktiver machen würden, antworteten 12 Prozent der Befragten "Wenn alles digital und Science Fiction wäre wie bei Avatar". 23 Prozent meinten dagegen "Mehr Sexszenen würden den prüden Fanatikern nicht schaden". Eine überwältigende Mehrheit von 57 Prozent war jedoch überzeugt, dass nur die Einführung von Humorelementen den Nahostkonflikt retten könnte, da der Quatsch nur so noch erträglich sei.
Handeln müssen die Verantwortlichen auf alle Fälle schnell. Denn sollten die Einschaltquoten weiterhin so gering bleiben, wird der Nahostkonflikt wie alle großen Shows irgendwann einfach abgesetzt werden.
ssi; Foto rechts oben (Al Jazeera): Gazakrieg? Gähn; Foto links oben (E. Israel): Reißt niemanden mehr vom Hocker: Durch Bombenattentat verwundete Israelin; Foto rechts unten: Da war die Geschichte noch frisch und unverbraucht: Israelische Soldaten im Palästinakrieg 1948; Foto links unten: Damit könnte der Nahostkonflikt wieder erträglich werden: Mit Spott.