Jerusalem (dpo) - Das israelische Innenministerium hat gestern den Bau einer gigantischen Faust mit ausgestrecktem Mittelfinger in dem von ultra-orthodoxen Juden bewohnten Ostjerusalemer Stadtteil Ramat Schlomo angekündigt. Der internationale Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten, denn die in Richtung Europa und USA gerichtete Skulptur liegt im besetzten Gebiet, das die Palästinenser als Teil eines künftigen eigenen Staates beanspruchen.
Errichtet Mittelfinger, wo er will: Netanjahu |
Israels Ministerpräsident Netanjahu spricht von einem "bedauernswerten Vorfall", findet aber, dass der Bau gegen keine Abkommen verstößt: "Niemand sollte sich von diesem riesigen gen Westen zeigenden Stinkefinger provozieren lassen. Er war immerhin schon lange vor dem vereinbarten Baustopp geplant worden", so der Staatschef. "Ich schlage allen vor, nicht zu übertreiben und sich erst einmal zu beruhigen."
Trotz des Streits über die Siedlungsbaupläne sehen die USA ihre Beziehungen zu Israel nicht belastet. In einem Fernsehinterview sagte Obama, Israel sei einer der engsten Verbündeten. Man habe zum israelischen Volk einen besonderen Bund, der nicht einfach verschwinden werde.
ssi