Cottbus, Eisenhüttenstadt (dpo) - Alles begann mit ein paar gerissenen Akten, entdeckt von Büroangestellten, die am Montag aus dem Weihnachtsurlaub zurückkamen. "Erst dachte ich, jemand wäre hier eingebrochen, aber dann hörte ich dieses markerschütternde Heulen", so Markus Rödel, leitender Angestellter bei der Fiduzia Versicherungen AG in Cottbus. "Spätestens da wusste ich, dass sich irgendwo in unserem Büro ein Rudel Reißwölfe herumtreiben musste."
Auch in weiteren Lausitzer Großraumbüros wurden brutal gerissene Akten und fein geschredderte Papierexkremente entdeckt.
"Wir glauben, dass sich die Raubmaschinen in die über die Feiertage menschenleeren Gefilde vorgewagt haben, um Beute zu suchen", bestätigte Büroforstinspektor Dipl.-Ing. Gregor Schnurps gegenüber dem Postillon.
Für den Menschen sind Reißwölfe laut Expertenmeinung nahezu ungefährlich. Nur in der Paarungszeit kann es passieren, dass Reißwölfinnen nach Fingern schnappen, um ihren Nachwuchs zu schützen.
Da die seltenen Geräte aufgrund der mit Internet und EDV einhergehenden Digitalisierung der Aktenbestände vom Aussterben bedroht sind, gilt es bislang als sehr unwahrscheinlich, dass sie zum Abschuss freigegeben werden - es sei denn, sie reißen nicht nur Akten, sondern wagen sich auch an größere Beutetiere wie Amtsschimmel oder Bürohengste heran.
ssi; Foto rechts oben: Erkennbar am kräftigen grauen Fell: Leitreißwolf; Foto links (Head-doctor): Reißwolfexkremente; Foto rechts unten: Possierlich: Jungtier beim Fressen.