Castrop-Rauxel (dpo) - Gruseliger Fund: In einem Erdhügel in der Nähe von Castrop-Rauxel haben Archäologen Spektakuläres entdeckt. Unter mehreren Schichten Erde und Lehm stießen die Forscher auf ein antikes Tamagotchi-Massengrab. Der Postillon interviewte Prof. Dr. Peter Weißlinger, den Leiter der Ausgrabungen, vor Ort.
Der Postillon: Herr Professor, können Sie Ihren Fund schon datieren?
Weißlinger: In der Tat: Das Grab wurde in den späten 90ern des 20. Jahrhunderts angelegt - von einer Zivilisation also, von der wir heute nicht mehr viel wissen.
Der Postillon: Bei einem Massengrab stellt sich natürlich automatisch die Frage: Woran starben die possierlichen Tierchen?
Weißlinger: Sehen Sie, das ist interessant - in den meisten Fällen dürften Krankheiten und Unterernährung bis hin zum Liebesentzug zum Tode geführt haben. Was uns aber zunächst verstörte, ist, dass die meisten Tamagotchis zum Zeitpunkt der Bestattung noch volle Batterien hatten, also lebendig begraben wurden.
Der Postillon: Was heißt das?
Weißlinger: Schwierig zu sagen... Vermutlich greift hier das ähnliche Prinzip wie beim Hündchen für Klein-Jonas zu Weihnachten. Erst heile Welt, und sobald die Töle nicht mehr so süß ist, wird sie an der Autobahnraststätte angebunden.
Der Postillon: Sie meinen...
Weißlinger: Ja. Scheinbar war es damals eine Art Mode, ein Tamagotchi zu besitzen und als sie "OUT" (deutet Gänsefüßchen in der Luft an) wurden, schmiss man sie einfach weg.
Der Postillon: Furchtbar.
Weißlinger: Wie man's nimmt. Das ist der Lauf der Dinge. Erste Probebohrungen haben übrigens ergeben, dass sich unter den Tamagotchis noch weitere Schichten befinden - nämlich eine Jojo-Schicht, eine Masters-of-the-Universe-Schicht und eine Hula-Hoop-Reifen-Schicht.
Der Postillon: Vielen Dank für das Interview.
Weißlinger: Gerne.
ssi; Foto: Waren ohne Menschenliebe nicht lebensfähig und sind mittlerweile ausgestorben: Tamagotchis