Berlin (dpo) - Was für ein glückliches Land! Bis auf die Flüchtlingspolitik gibt es aktuell kein einziges Problem in Deutschland, das ein Handeln der Bundesregierung erfordert. Das ergab ein Blick auf die seit Monaten herrschende politische Debatte in Parteien, Medien und sozialen Netzwerken.
Demnach existieren Missstände wie Altersarmut oder Obdachlosigkeit hierzulande schlicht nicht. Auch einen Mangel an Pflegepersonal oder eine immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich sucht man vergeblich.
Stattdessen geht es seit Monaten ausschließlich darum, eine immer kleiner werdende Anzahl von Flüchtlingen durch immer umfangreichere Maßnahmen von der Einreise abzuhalten.
Nicht existent sind dagegen soziale Ungleichheit, Umweltverschmutzung, Lohndumping, exzessiver Lobbyismus, marode Infrastruktur, Rassismus, Waffenlieferungen in Krisengebiete und zahlreiche weitere Missstände, die so viele andere Länder plagen.
Politikwissenschaftlerin Marianne Lamprecht erklärt: "Insofern sollten die Deutschen den Flüchtlingen sogar dankbar sein. Denn - selbst wenn sich kaum einer daran erinnern mag - vor ihrer Ankunft hatte auch Deutschland mit all diesen Problemen zu kämpfen."
Die Expertin warnt allerdings davor, die Einreise nach Deutschland noch weiter zu erschweren. "Nicht, dass am Ende die alten Probleme aus der Zeit vor der Flüchtlingskrise plötzlich alle wiederkommen. Deutschland bräuchte dann sofort tiefgreifende Reformen, die wahrscheinlich die Kompetenz der aktuellen Regierung weit übersteigen."
ssi, dan; Fotos: Shutterstock
Demnach existieren Missstände wie Altersarmut oder Obdachlosigkeit hierzulande schlicht nicht. Auch einen Mangel an Pflegepersonal oder eine immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich sucht man vergeblich.
Stattdessen geht es seit Monaten ausschließlich darum, eine immer kleiner werdende Anzahl von Flüchtlingen durch immer umfangreichere Maßnahmen von der Einreise abzuhalten.
Kümmern sich rund um die Uhr um Flüchtlingspolitik, weil Deutschland keine anderen Probleme hat: Bundeskanzlerin und Innenminister |
Politikwissenschaftlerin Marianne Lamprecht erklärt: "Insofern sollten die Deutschen den Flüchtlingen sogar dankbar sein. Denn - selbst wenn sich kaum einer daran erinnern mag - vor ihrer Ankunft hatte auch Deutschland mit all diesen Problemen zu kämpfen."
Die Expertin warnt allerdings davor, die Einreise nach Deutschland noch weiter zu erschweren. "Nicht, dass am Ende die alten Probleme aus der Zeit vor der Flüchtlingskrise plötzlich alle wiederkommen. Deutschland bräuchte dann sofort tiefgreifende Reformen, die wahrscheinlich die Kompetenz der aktuellen Regierung weit übersteigen."
ssi, dan; Fotos: Shutterstock