München (dpo) - Wozu sich unnötig abmühen, wenn ein anderer die ganze Arbeit für einen erledigt? Die AfD hat heute angekündigt, im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl auf einen eigenen Wahlkampf zu verzichten und sich stattdessen ganz auf das Talent der CSU zu verlassen, die AfD zu stärken.
In den Wochen vor dem 14. Oktober werde die Partei komplett ohne kostenintensive Maßnahmen wie Plakate, Wahlkampfauftritte und Werbung in TV und Internet auskommen.
"Die CSU macht uns salonfähig und treibt uns scharenweise Wähler zu, da wäre ein eigener Wahlkampf nur ein unnötiges Risiko", so ein Sprecher der AfD. "Außerdem stellt sie konsequent die Regierung in einer Art bloß, wie wir es nie könnten. Wenn man so will, heißen unsere inoffiziellen Spitzenkandidaten Markus Söder und Horst Seehofer."
Tatsächlich wuchs die AfD seit Februar in den Umfragen von 10 auf 14 Prozent. "Und das, ohne dass wir auch nur einen Finger gerührt haben", so der Sprecher begeistert. "Wenn die CSU so weitermacht, dann stehen wir am Wahltag bei 18 Prozent!"
Parteienforscher Andreas Gillich erklärt das Phänomen: "Als relativ junge Partei verfügt die AfD bei vielen Wählern noch nicht über eine sehr hohe Glaubwürdigkeit. Kampagnen gegen Flüchtlinge werden ihr schnell als Hetze ausgelegt. Da ist es natürlich ein Segen, wenn eine Traditionspartei wie die CSU AfD-Inhalte monatelang in den Schlagzeilen hält."
Der Verzicht auf einen klassischen Wahlkampf und die dabei üblichen Schlammschlachten und persönlichen Attacken gegen politische Kontrahenten könnte der AfD noch einen weiteren Vorteil bringen. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit dürfte die CSU auf der Suche nach einem Koalitionspartner sein.
ssi, dan, shp; Foto AfD: picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Foto Seehofer: picture alliance/Sven Hoppe/dpa
In den Wochen vor dem 14. Oktober werde die Partei komplett ohne kostenintensive Maßnahmen wie Plakate, Wahlkampfauftritte und Werbung in TV und Internet auskommen.
"Die CSU macht uns salonfähig und treibt uns scharenweise Wähler zu, da wäre ein eigener Wahlkampf nur ein unnötiges Risiko", so ein Sprecher der AfD. "Außerdem stellt sie konsequent die Regierung in einer Art bloß, wie wir es nie könnten. Wenn man so will, heißen unsere inoffiziellen Spitzenkandidaten Markus Söder und Horst Seehofer."
Heimliche AfD-Spitzenkandidaten |
Parteienforscher Andreas Gillich erklärt das Phänomen: "Als relativ junge Partei verfügt die AfD bei vielen Wählern noch nicht über eine sehr hohe Glaubwürdigkeit. Kampagnen gegen Flüchtlinge werden ihr schnell als Hetze ausgelegt. Da ist es natürlich ein Segen, wenn eine Traditionspartei wie die CSU AfD-Inhalte monatelang in den Schlagzeilen hält."
Der Verzicht auf einen klassischen Wahlkampf und die dabei üblichen Schlammschlachten und persönlichen Attacken gegen politische Kontrahenten könnte der AfD noch einen weiteren Vorteil bringen. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit dürfte die CSU auf der Suche nach einem Koalitionspartner sein.
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