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Trotz mieser Bezahlung und lausiger Arbeitszeiten: Immer mehr Azubis brechen Ausbildung ab

Berlin (dpo) - Was ist nur mit der Jugend von heute los? Trotz mieser Bezahlung und lausiger Arbeitszeiten wird laut Berufsbildungsbericht 2018 mehr als jede vierte berufliche Ausbildung in Deutschland abgebrochen. In bestimmten Branchen liegen die Abbrecherquoten sogar noch deutlich höher. Die Arbeitgeber sind ratlos.

"Es ist einfach zum Haareraufen!", seufzt Hotelchef Peter Hähnlein aus Halberstadt. "Über die Hälfte unserer Koch-Azubis bricht vorzeitig ab. Seit wann reichen schlechte Arbeitsbedingungen und unterirdische Bezahlung in Höhe von 460 Euro monatlich nicht mehr als Motivation?"
Hähnlein ist nicht der einzige Arbeitgeber, der vor einem Rätsel steht: Selbst in so prestigeträchtigen Berufen wie Restaurantfachkraft (1. Lehrjahr: 440 bis 710 Euro), Friseur (210 bis 450 Euro) oder Sicherheitskraft (410 bis 720 Euro) brechen Lehrlinge immer häufiger vorzeitig ab.
Knut Bentheim, Chef einer Sicherheitsfirma aus Baden-Baden fehlt dafür jedes Verständnis: "Der Jugend von heute fehlt es offenbar an der Bereitschaft, drei Jahre lang die gleichen Tätigkeiten auszuüben wie ausgelernte Kollegen und sich dafür mit einem Hungerlohn abspeisen zu lassen!"
Mysteriöserweise ist die Abbruchrate ausgerechnet bei jenen Jobs besonders hoch, bei denen nicht nur während der Ausbildung schlecht bezahlt wird, sondern auch nach ihrem erfolgreichen Abschluss.
Schuld an der Misere dürfte einmal mehr der sogenannte "Fachkräftemangel" sein. Dieser wurde erst kürzlich mit folgender Definition in den Duden aufgenommen: "Zustand, bei dem sich Arbeitgeber darüber beklagen, ohne faire Arbeitsbedingungen kein Personal mehr zu finden."
cs, ssi, dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 4.4.18
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