Bonn (dpo) - Dieses Gadget wollten alle haben: Heute vor genau 35 Jahren sorgte der Verkaufsstart des neuen Fernsprechtischapparats FeTAp 611-X bundesweit für Furore. Schon Tage vor dem Verkaufsstart hatten hunderte Menschen vor den Postfilialen kampiert. Teilweise kam es am Morgen der offiziellen Einführung zu tumultartigen Szenen.
Hier ein Auszug aus der Berichterstattung des Postillon (bzw. Westillon) vom 3. November 1982:
Albert Kettner ist einer der Vielen, die vor der Hauptpost am Münsterplatz in Bonn sehnsüchtig darauf warteten, dass sich endlich die Türen öffnen. "Ich muss den neuen FeTAp 611-X unbedingt heute haben – wer weiß denn, wann sie ausverkauft sind." Eine Horrorvorstellung für den Physikstudenten.
"Wer ab morgen seine Kumpels noch von einem alten FeTAp 611-7 anruft, ist doch sowas von uncool." Umso größer die Freude des 23-Jährigen, als er schließlich gegen neun Uhr den Laden durch ein Spalier Beifall klatschender Postmitarbeiter betritt. "Gänsehaut pur!"
Dass es möglicherweise albern sei, wegen eines Telefonapparats nächtelang zu frieren, will der FeTAp-Fan nicht gelten lassen: "Immerhin handelt es sich nicht einfach nur um einen Fernsprechtischapparat, sondern um ein in Kunststoff gegossenes Lebensgefühl", erklärt er, während er freudestrahlend sein FeTAp 611-X in den Händen hält. "So was Geiles designt halt nur die Bundespost."
Das begehrte Gerät verspricht viele Neuerungen: Wie der Bundespostminister bei der Präsentation des FeTAp 611-X im September verriet, hat die transparente Fingerlochscheibe erstmals ein größeres Papierschild und ist entspiegelt. Zudem wurden das Ablaufgeräusch sowie der Fingeranschlag gedämpft und die Auflagefläche der Gabel ein halbes Zoll schlanker gestaltet. Erhältlich ist das Telefon in den Farben Titanium Rot, Jet Beige, Müllmann Orange und Moos Grün.
Kettner, der sich selbst als bekennender Bundespost-Jünger bezeichnet, weiß jedoch aus Erfahrung, dass die Freude über die neuen Features wohl nicht lange anhalten wird: "Schon ab morgen werden die 611-X-Besitzer sämtliche Zeitungen auf Hinweise zur kommenden FeTAp-Generation durchforsten". Er selbst könne das 1983er-Modell bereits jetzt kaum erwarten. Eine bessere Rückhördämpfung und weichere Gumminoppen an der Bodenplatte etwa wären Features, die er sich für künftige Modelle noch wünschen würde.
Anschließend verabschiedet sich Kettner eilig, um nach Hause zu radeln und das neue Gerät endlich in Betrieb zu nehmen.
bep; Foto oben: M. Lange, CC BY-SA 3.0
Hier ein Auszug aus der Berichterstattung des Postillon (bzw. Westillon) vom 3. November 1982:
Albert Kettner ist einer der Vielen, die vor der Hauptpost am Münsterplatz in Bonn sehnsüchtig darauf warteten, dass sich endlich die Türen öffnen. "Ich muss den neuen FeTAp 611-X unbedingt heute haben – wer weiß denn, wann sie ausverkauft sind." Eine Horrorvorstellung für den Physikstudenten.
"Wer ab morgen seine Kumpels noch von einem alten FeTAp 611-7 anruft, ist doch sowas von uncool." Umso größer die Freude des 23-Jährigen, als er schließlich gegen neun Uhr den Laden durch ein Spalier Beifall klatschender Postmitarbeiter betritt. "Gänsehaut pur!"
Dieser glückliche Kunde hat schon eins. |
Das begehrte Gerät verspricht viele Neuerungen: Wie der Bundespostminister bei der Präsentation des FeTAp 611-X im September verriet, hat die transparente Fingerlochscheibe erstmals ein größeres Papierschild und ist entspiegelt. Zudem wurden das Ablaufgeräusch sowie der Fingeranschlag gedämpft und die Auflagefläche der Gabel ein halbes Zoll schlanker gestaltet. Erhältlich ist das Telefon in den Farben Titanium Rot, Jet Beige, Müllmann Orange und Moos Grün.
Kettner, der sich selbst als bekennender Bundespost-Jünger bezeichnet, weiß jedoch aus Erfahrung, dass die Freude über die neuen Features wohl nicht lange anhalten wird: "Schon ab morgen werden die 611-X-Besitzer sämtliche Zeitungen auf Hinweise zur kommenden FeTAp-Generation durchforsten". Er selbst könne das 1983er-Modell bereits jetzt kaum erwarten. Eine bessere Rückhördämpfung und weichere Gumminoppen an der Bodenplatte etwa wären Features, die er sich für künftige Modelle noch wünschen würde.
Anschließend verabschiedet sich Kettner eilig, um nach Hause zu radeln und das neue Gerät endlich in Betrieb zu nehmen.
bep; Foto oben: M. Lange, CC BY-SA 3.0