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Mehrheit findet Insektensterben okay, solange Wespen und Stechmücken auch dran glauben müssen

München (dpo) - Umweltverbände schlagen Alarm: Einer Studie zufolge ist die Anzahl der Insekten in Deutschland während der vergangenen 27 Jahre um mehr als 75 Prozent zurückgegangen. Doch trotz der fatalen ökologischen Auswirkungen dieses Rückgangs bezeichneten rund 91 Prozent aller Deutschen das Insektensterben in einer Umfrage als okay, solange Wespen und Stechmücken ebenfalls betroffen sind.

"Natürlich werde ich Schmetterlinge und Marienkäfer schon irgendwie vermissen, aber haben Sie schon mal versucht zu schlafen, wenn Ihnen ständig so eine Drecksmücke ums Ohr schwirrt?", erklärt etwa Elke Hagedorn aus Bremen. "Ich freue mich auf den Tag, an dem das letzte dieser Viecher elend verreckt ist."
Wie sie sieht es ein Großteil der Deutschen. "Wenn ich endlich wieder gemütlich in meinem Schrebergarten grillen könnte, ohne von diesen Scheißwespen belagert zu werden, das wär ein Traum", seufzt Jan Thieme aus Köln. "Klar, Insekten sind angeblich unentbehrlich für das Ökosystem. Aber hier geht es um was Größeres: meine Ruhe. Ich hoffe, das Insektensterben ist bald durch."
Neben Wespen und Stechmücken wurden Ameisen ("stören beim Picknick"), Hausspinnen ("aaaaaah!"), Fruchtfliegen ("nerven") sowie Chihuahuas ("kläffen blöde") als weitere Insekten genannt, denen man keine Träne nachweinen würde.
Das drohende Insektensterben ist nicht das einzige ökologische Problem, dem viele Menschen positive Aspekte abgewinnen können. Bereits letztes Jahr hatte eine andere Umfrage ergeben, dass eine Mehrheit der Deutschen den Klimawandel grundsätzlich begrüßt, weil sie auf mildere Winter hoffen.
dan, ssi; Foto: Shutterstock
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