Berlin (dpo) - Irgendwie will in diesen Wahlkampf kein Schwung kommen: Am 24. September wählt Deutschland den neuen Bundestag, doch von einem echten Kampf der politischen Inhalte ist wenig zu spüren – und das, obwohl sich die Programme von CDU und SPD auf Seite 87 klar unterscheiden.
"Seit dem Duell um den Posten des Bürgermeisters von Bümmerstede im Jahr 1974 habe ich keinen Wahlkampf mehr gesehen, der die Bevölkerung so kalt lässt", erklärt Politologe Karl-Werner Lührs, dem es schwer fällt, die fehlende Euphorie zu erklären. "Wir haben hier doch zwei große Parteien, deren Programme im unteren Viertel von Seite 87 unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich werde daraus nicht schlau."
Ein Blick auf die besagte Stelle macht unverkennbar deutlich, wie weit die politischen Einstellungen von CDU und SPD voneinander abweichen: "Wir wollen (...) Familien beim Erwerb von Wohneigentum mehr helfen als bisher. [Daher] werden wir ein Baukindergeld (...) neu einführen", erklärt die CDU. Die SPD dagegen kündigt an: "Den Erwerb von Wohneigentum für Familien (...) werden wir durch ein Familienbaugeld erleichtern."
"Baukindergeld, Familienbaugeld..., da liegt doch viel Potential für eine große Richtungsdiskussion in unserer Gesellschaft", findet Lührs. Doch bislang will der Funke einfach nicht auf die Wähler überschlagen.
Karl-Werner Lührs hat die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben. "Wenn dieser Punkt nicht ausreicht, um Feuer in den Wahlkampf zu bringen, könnten sich immer noch die verwendeten Schriftarten zum wahlentscheidenden Thema mausern. Die CDU nutzt nämlich für ihr gesamtes Programm die Hausschriftart 'CDU Kievit Book', während die SPD auf die etwas zierlichere 'SPD TheSans Regular' setzt. Welche besser ist, muss nun jeder Bürger selbst entscheiden."
Allerspätestens nach der Wahl rechnet der Politologe endgültig mit aufsehenerregenden Konflikten, die die Gesellschaft politisieren. Nämlich dann, wenn CDU und SPD gezwungen sein werden, trotz dieser riesigen inhaltlichen Gräben eine Koalition zu bilden.
cs, dan, ssi
"Seit dem Duell um den Posten des Bürgermeisters von Bümmerstede im Jahr 1974 habe ich keinen Wahlkampf mehr gesehen, der die Bevölkerung so kalt lässt", erklärt Politologe Karl-Werner Lührs, dem es schwer fällt, die fehlende Euphorie zu erklären. "Wir haben hier doch zwei große Parteien, deren Programme im unteren Viertel von Seite 87 unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich werde daraus nicht schlau."
Ein Blick auf die besagte Stelle macht unverkennbar deutlich, wie weit die politischen Einstellungen von CDU und SPD voneinander abweichen: "Wir wollen (...) Familien beim Erwerb von Wohneigentum mehr helfen als bisher. [Daher] werden wir ein Baukindergeld (...) neu einführen", erklärt die CDU. Die SPD dagegen kündigt an: "Den Erwerb von Wohneigentum für Familien (...) werden wir durch ein Familienbaugeld erleichtern."
Durchschnittliche Wählerreaktion auf den Wahlkampf 2017 |
Karl-Werner Lührs hat die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben. "Wenn dieser Punkt nicht ausreicht, um Feuer in den Wahlkampf zu bringen, könnten sich immer noch die verwendeten Schriftarten zum wahlentscheidenden Thema mausern. Die CDU nutzt nämlich für ihr gesamtes Programm die Hausschriftart 'CDU Kievit Book', während die SPD auf die etwas zierlichere 'SPD TheSans Regular' setzt. Welche besser ist, muss nun jeder Bürger selbst entscheiden."
Allerspätestens nach der Wahl rechnet der Politologe endgültig mit aufsehenerregenden Konflikten, die die Gesellschaft politisieren. Nämlich dann, wenn CDU und SPD gezwungen sein werden, trotz dieser riesigen inhaltlichen Gräben eine Koalition zu bilden.
cs, dan, ssi