Washington (dpo) - Jedes Jahr stürzen sie zu Tausenden zur Erde – die Rede ist von Meteoriten. Doch auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung bleibt ihr wichtigstes Geheimnis ungelüftet: Wieso schlagen die Brocken aus dem All praktisch ausnahmslos in Krater ein? Die Frage gilt als eines der letzten großen Rätsel der Wissenschaft.
"Es ist wie verhext", erklärt NASA-Wissenschaftler Michael Fidget. "Egal, auf welchem Erdteil man sucht: Meteoriten werden nach Einschlägen immer in Kratern vorgefunden. Sie scheinen von runden Vertiefungen geradezu magisch angezogen zu werden."
Doch was steckt dahinter? Magnetische Kräfte? Ein ausgeklügeltes Alien-Lenksystem? Purer Zufall? Bekannt ist lediglich, dass die Größe des Kraters mit der Größe des angezogenen Meteoriten zu korrelieren scheint: In den meisten Fällen wurden große Meteoriten in großen Kratern gefunden, kleine in eher kleinen.
Werden Meteoriten von einer unbekannten Kraft gelenkt? |
Experimente, um das Rätsel zu lösen, gab es in der Vergangenheit immer wieder – doch der große Durchbruch blieb stets aus. So hob zuletzt im Jahr 2011 eine internationale Expertengruppe einen künstlichen Krater mit einem Durchmesser von zehn Kilometern aus. Anschließend beobachtete man aufmerksam den Sternenhimmel und wartete ab, ob ein Meteorit von dem Krater angezogen würde.
Zwar gab es einen Einschlag, doch verfehlte der Gesteinsbrocken die Stelle und schlug in einen ganz anderen, zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Krater in etwa 270 Kilometern Entfernung ein. Das Problem bleibt somit weiter ungelöst.
Beweisen konnte das Experiment lediglich, dass Meteoriten offenbar zwischen echten und menschengemachten Kratern unterscheiden können. Denn bis heute schlug kein einziger Asteroid in den künstlichen Krater ein.
up, ssi, dan; Erstveröffentlichung: 7.6.17Meldung als Video: