Dortmund (dpo) - Das war ein cleverer Schachzug! Durch einen Auftritt von Altbundeskanzler Gerhard Schröder auf dem SPD-Parteitag in Dortmund hat Kanzlerkandidat Martin Schulz einen wichtigen Schritt unternommen, um sich die wertvollen Stimmen von rund einer Million Leiharbeitern, 4,4 Millionen Hartz-IV-Empfängern, 2,5 Millionen Minijobbern sowie 5,7 Millionen von Altersarmut betroffenen Rentnern zu sichern.
"Wir haben uns in der Parteispitze überlegt: Wie können wir jene Wähler wieder für die SPD mobilisieren, die uns zuletzt gewählt haben, als Schröder Kandidat war, und sich dann plötzlich von uns abgewandt haben?", erklärt Fraktionschef Thomas Oppermann den Auftritt des Altkanzlers. "Da war klar: Das geht nur mit einer Prise Gerd-Nostalgie."
Der Plan scheint jedenfalls aufgegangen zu sein: "Es war für mich eine Offenbarung, den Mann wieder auf einer SPD-Bühne zu sehen, dem ich meine Karriere als Leiharbeiter verdanke", meint etwa Hans W. aus Stuttgart, der den Parteitag in den Medien verfolgte. "Es war sehr aufschlussreich zu sehen, wie gut sich Schröder mit Schulz versteht. Das hat mir schonmal viel Klarheit über meine Wahl im September gebracht."
Ähnlich sieht es die alleinerziehende Hartz-IV-Empfängerin Gerda F. (33) aus Weimar: "Ich bin froh, dass die SPD den Schröder wieder rehabilitiert und mich so an seine enormen Verdienste erinnert hat. Andernfalls hätte ich im September vielleicht einen großen Fehler an der Wahlurne begangen – falls ich überhaupt wählen gehe und nicht lieber Flaschen sammle."
Festangestellte oder Arbeiter in regulären Arbeitsverhältnissen konnten sich hingegen leider nicht zum Auftritt Schröders äußern, weil sie aus Angst, ihre Stelle zu verlieren und innerhalb eines Jahres auf Hartz IV angewiesen zu sein, keine Zeit für ein Statement hatten. Doch auch bei dieser Wählergruppe kann davon ausgegangen werden, dass sie sich wohlwollend an den früheren Bundeskanzler und seine Leistungen erinnern.
Nach Gerhard Schröder will die SPD noch ein paar weitere Evergreens in den Wahlkampf einbauen, um den Rückstand zur CDU in den Umfragen (aktuell 15 Prozentpunkte) bis September noch aufzuholen. So sollen Ex-Bundesminister Walter Riester (SPD) und Bert Rürup noch einmal ganz genau erzählen, wie sie mit der Einführung privater Zusatzrenten die staatliche Rente reformierten, während traumatisierte Bundeswehrveteranen von ihrer tollen Zeit in Afghanistan berichten sollen. Die absolute Mehrheit dürfte damit in greifbare Nähe rücken.
ssi, dan; Foto: dpa
"Wir haben uns in der Parteispitze überlegt: Wie können wir jene Wähler wieder für die SPD mobilisieren, die uns zuletzt gewählt haben, als Schröder Kandidat war, und sich dann plötzlich von uns abgewandt haben?", erklärt Fraktionschef Thomas Oppermann den Auftritt des Altkanzlers. "Da war klar: Das geht nur mit einer Prise Gerd-Nostalgie."
Freut sich, Schröder an einem Pult mit dem Slogan "Zeit für Gerechtigkeit" zu sehen: Leiharbeiter Hans W. |
Ähnlich sieht es die alleinerziehende Hartz-IV-Empfängerin Gerda F. (33) aus Weimar: "Ich bin froh, dass die SPD den Schröder wieder rehabilitiert und mich so an seine enormen Verdienste erinnert hat. Andernfalls hätte ich im September vielleicht einen großen Fehler an der Wahlurne begangen – falls ich überhaupt wählen gehe und nicht lieber Flaschen sammle."
Festangestellte oder Arbeiter in regulären Arbeitsverhältnissen konnten sich hingegen leider nicht zum Auftritt Schröders äußern, weil sie aus Angst, ihre Stelle zu verlieren und innerhalb eines Jahres auf Hartz IV angewiesen zu sein, keine Zeit für ein Statement hatten. Doch auch bei dieser Wählergruppe kann davon ausgegangen werden, dass sie sich wohlwollend an den früheren Bundeskanzler und seine Leistungen erinnern.
Nach Gerhard Schröder will die SPD noch ein paar weitere Evergreens in den Wahlkampf einbauen, um den Rückstand zur CDU in den Umfragen (aktuell 15 Prozentpunkte) bis September noch aufzuholen. So sollen Ex-Bundesminister Walter Riester (SPD) und Bert Rürup noch einmal ganz genau erzählen, wie sie mit der Einführung privater Zusatzrenten die staatliche Rente reformierten, während traumatisierte Bundeswehrveteranen von ihrer tollen Zeit in Afghanistan berichten sollen. Die absolute Mehrheit dürfte damit in greifbare Nähe rücken.
ssi, dan; Foto: dpa