Köln (dpo) - Sie waren DAS Traumpaar in der Bürgeramts- und Kreditkartenszene, ihre persönlichen Angaben auf Postern und Beispielkarten sind hierzulande fast allen vertraut. Doch nun ist die heile Welt von Max und Erika Mustermann zusammengebrochen: Nach 15,1 Ehejahren lässt sich das Paar scheiden.
"Unsere Ehe war schon immer irgendwie durchschnittlich", erklärt Erika Mustermann. "Und dann ist es auf einer internationalen Reisepass-Messe passiert: Ich habe John Doe getroffen, es war Liebe auf den ersten Blick. Max und ich verstehen uns immer noch gut, er kümmert sich momentan auch um unsere 1,56 Kinder. Ich bin jetzt aber schon ausgezogen und lebe nun bei John in Miami."
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| John Doe: Erika Mustermanns Neuer |
Nach der Scheidung will Erika Mustermann wieder ihren Mädchennamen Gabler annehmen – ein Schock für deutsche Bürgerämter und Anbieter von personalisierten Karten. "Das wird eine Mammut-Aufgabe", seufzt Stefan Diekmer, Bundesdienststellenleiter für Bürgerämter. "Wir müssen nun 123 Millionen Poster und Dokumente aus dem Verkehr ziehen und Frau Gablers Nachnamen dort anpassen. Wir haben dafür ein Budget von 80 Millionen Euro festgelegt. Das ist natürlich viel Geld, aber gerade bei Mustern offizieller Dokumente muss alles seine Richtigkeit haben."
Ob sie jemals wieder heiraten will, ließ Erika Mustermann offen. "Erst einmal genießen John und ich jede gemeinsame Minute, die wir zusammen verbringen. Wo das hinführt, werden wir dann sehen. Wir möchten nichts überstürzen."
Zudem empfinde sie es als belastend, dass ihr neuer Liebhaber immer wieder fälschlicherweise als tot gemeldet wird, bis seine vermeintliche Leiche jedes Mal als eine völlig andere Person identifiziert wird.
Die Bürgerämter und Kartendienstleister rüsten sich jedenfalls bereits für alle Eventualitäten. So werden derzeit Poster und Musterkarten mit den Namen "Erika Gabler-Doe", "Erika Doe-Gabler" sowie "Erika Doe geb. Gabler" vorproduziert, um im Falle einer Hochzeit sofort reagieren zu können.