Berlin (dpo) - Bei Berlins Pannenflughafen BER kommt es zwar zu weiteren Verzögerungen, aber die Fertigstellung eines anderen Großbauprojekts in der Hauptstadt dürfte für Optimismus sorgen: Nach über 105 Jahren Bauzeit konnte heute der Berliner Zeppelin- und Ballonflughafen "Paul von Hindenburg" feierlich eröffnet werden.
Das Prestigeprojekt der Preußischen Landesregierung unter Kaiser Wilhelm II. sollte ursprünglich dazu beitragen, das Deutsche Reich besser mit wichtigen Handelspartnern wie Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich zu vernetzen. Auch Flüge nach Deutsch-Südwestafrika und in andere Kolonien sollten von dort starten.
Doch die Bauarbeiten standen von Anfang an unter keinem guten Stern. Schon die eigentlich für März 1908 geplante Grundsteinlegung verzögerte sich um vier Jahre, weil der drei Tonnen schwere Grundstein aus dem Fichtelgebirge versehentlich in das russische Dorf Berlin in der Oblast Tscheljabinsk geschickt wurde und sich die anschließenden Verhandlungen mit Zar Nikolaus II. zäh gestalteten.
Nach Baubeginn waren es dann neben zwei Weltkriegen vor allem Probleme mit dem Brandschutz und dadurch bedingt zahlreiche Wasserstoffexplosionen, die die Bauarbeiten weiter verzögerten. Doch auch ein 1951 veröffentlichtes Gutachten, demzufolge man sämtliche Fenster vergessen hatte, trug seinen Teil bei und sorgte für langwierige Umbauten.
Am 10. August 1961 stand man erstmals kurz vor der Einweihung, als plötzlich festgestellt wurde, dass der Flughafen exakt auf der Grenze zwischen BRD und DDR errichtet war. Ein kleiner Fauxpas, der die Bauarbeiten um weitere 29 Jahre verzögerte.
Bundeskanzler Helmut Kohl versuchte nach der Wende höchstpersönlich, Optimismus zu verbreiten, indem er bei der Vorstellung des neuen, für 1996 geplanten Eröffnungstermins medienwirksam das erste Zeppelinticket von Berlin nach Paris kaufte und bis zum Ende seiner Amtszeit mit sich trug. Doch die Bauarbeiten sollten noch länger als ein Jahrzehnt andauern.
Bilder von der Eröffnung heute Morgen (wir bitten um Entschuldigung: Leider war bei der Kamera des Postillon-Reporters ein Sepia-Filter eingestellt):
Die feierliche Eröffnung, zu der leider keiner der ursprünglichen Flughafenplaner erscheinen konnte, sorgt nicht nur für Zuversicht, dass das zweite große Flughafenprojekt in Berlin ebenfalls zeitnah fertiggestellt werden kann, das Ereignis setzt auch ganz konkrete Ressourcen frei: So soll der Bauarbeiter, der den Zeppelinflughafen fertiggestellt hat, künftig den Bauarbeiter, der derzeit an BER arbeitet, unterstützen.
dan, ssi
Das Prestigeprojekt der Preußischen Landesregierung unter Kaiser Wilhelm II. sollte ursprünglich dazu beitragen, das Deutsche Reich besser mit wichtigen Handelspartnern wie Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich zu vernetzen. Auch Flüge nach Deutsch-Südwestafrika und in andere Kolonien sollten von dort starten.
Schaulustige filmen mit ihren Smartphones, wie 105 Jahre nach Baubeginn endlich der erste Zeppelin startet. |
Nach Baubeginn waren es dann neben zwei Weltkriegen vor allem Probleme mit dem Brandschutz und dadurch bedingt zahlreiche Wasserstoffexplosionen, die die Bauarbeiten weiter verzögerten. Doch auch ein 1951 veröffentlichtes Gutachten, demzufolge man sämtliche Fenster vergessen hatte, trug seinen Teil bei und sorgte für langwierige Umbauten.
Am 10. August 1961 stand man erstmals kurz vor der Einweihung, als plötzlich festgestellt wurde, dass der Flughafen exakt auf der Grenze zwischen BRD und DDR errichtet war. Ein kleiner Fauxpas, der die Bauarbeiten um weitere 29 Jahre verzögerte.
Bundeskanzler Helmut Kohl versuchte nach der Wende höchstpersönlich, Optimismus zu verbreiten, indem er bei der Vorstellung des neuen, für 1996 geplanten Eröffnungstermins medienwirksam das erste Zeppelinticket von Berlin nach Paris kaufte und bis zum Ende seiner Amtszeit mit sich trug. Doch die Bauarbeiten sollten noch länger als ein Jahrzehnt andauern.
Bilder von der Eröffnung heute Morgen (wir bitten um Entschuldigung: Leider war bei der Kamera des Postillon-Reporters ein Sepia-Filter eingestellt):
Die feierliche Eröffnung, zu der leider keiner der ursprünglichen Flughafenplaner erscheinen konnte, sorgt nicht nur für Zuversicht, dass das zweite große Flughafenprojekt in Berlin ebenfalls zeitnah fertiggestellt werden kann, das Ereignis setzt auch ganz konkrete Ressourcen frei: So soll der Bauarbeiter, der den Zeppelinflughafen fertiggestellt hat, künftig den Bauarbeiter, der derzeit an BER arbeitet, unterstützen.
dan, ssi