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Mindestlohn steigt um 34 Cent: Neureiche Friseurin weiß gar nicht, wohin mit all dem Geld

Bielefeld (dpo) - Sabine Gerlach aus Bielefeld ist überfordert. Denn dank der Mindestlohnerhöhung von 8,50 Euro auf 8,84 Euro verdient sie nun nicht mehr nur 1470 Euro monatlich, sondern sage und schreibe 1529 Euro. Und zwar brutto! Nun muss die 29-jährige Mitarbeiterin von "Eberha(a)rd`s Haar & beauty Salon" überlegen, was sie "mit all der Kohle anfangen soll".

Unter anderem spielt sie mit dem Gedanken, ihren neu gewonnenen Reichtum in Nahrungsmittel und Miete zu investieren. "Klar, das klingt jetzt völlig abgehoben und auch ein wenig dekadent, aber ich werde mir nach meiner üppigen Gehaltserhöhrung öfter auch mal was Richtiges zum Essen leisten", so die neureiche Bielefelderin. "Vom Discounter. Nicht aus dem Regal mit den fast abgelaufenen Lebensmitteln und nicht von den Tafeln. Ich fühle mich wie eine Prinzessin."
Luxusgüter wie diese will sich Gerlach bald gönnen
Auch mit der Miete für ihre geräumige Einzimmerwohnung werde sie nun nicht noch weiter in Rückstand geraten.
Ein bisschen schuldig fühlt sich Sabine Gerlach zwar schon, dass sie mit ihrer Anspruchshaltung die deutsche Wirtschaft belastet und Kunden zwingt, für einen Haarschnitt womöglich gar einige Cent mehr auszugeben. Doch nach zwei Jahren mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde sei sie geradezu süchtig nach dem Leben im Luxus geworden.
Immerhin hole ihr Chef die Lohnerhöhung durch unbezahlte Überstunden unterm Strich wieder rein.
Kritik, sie benötige soviel Geld eigentlich gar nicht, sieht Gerlach gelassen. "Stimmt schon, mir bleiben am Ende des Monats tatsächlich noch zwei bis fünf Euro übrig, wenn nichts dazwischenkommt." Doch die will die 29-Jährige nach eigenen Angaben sparen, um sich 2019 oder 2020 eine gebrauchte Waschmaschine zu kaufen. "Ab und zu gönne ich mir eben gerne etwas Extravaganz."
ssi, dan, fed; Foto: Fotolia; Hinweis: Zur Einführung des Mindestlohns schon einmal so ähnlich erschienen.
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