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Fataler Fehler der SPD: Noch nie gewann ein Kanzlerkandidat mit Brille!

Berlin (dpo) - Hat die SPD mit der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten eine im wahrsten Sinne des Wortes kurzsichtige Entscheidung getroffen? Wie Recherchen des Postillon zeigen, konnte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nie ein Kandidat mit Brille die Bundestagswahl für sich entscheiden. Experten sprechen von einem "Vieraugen-Fluch".

"Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die SPD mit Schulz auf aussichtslosem Posten steht", bestätigt der Politikwissenschaftler Markus Bölth. "Erich Ollenhauer (1953, 1957), Hans-Jochen Vogel (1983), Rudolf Scharping (1994), Frank-Walter Steinmeier (2009), Peer Steinbrück (2013) – die Geschichte der SPD bei Bundestagswahlen ist durchzogen von Brillenträgern, die krachende Wahlniederlagen einfuhren."
Weniger heftig betroffen vom "Vieraugen-Fluch" sind die Unionsparteien, für die bislang nur zwei Sehhilfenträger als Kanzlerkandidat antraten: Brillenträger Edmund Stoiber verlor 2002 gegen seinen sehstarken Kontrahenten Gerhard Schröder:
Brillenträger Helmut Kohl wiederum scheiterte 1976 an Helmut Schmidt, der damals noch keine Augengläser trug, wie dieser historische Wahl-Aufkleber zeigt:
Erst später, 1982, gelang es Kohl, den "Vieraugen-Fluch" auszutricksen, indem er sich gar nicht erst auf eine Bundestagswahl einließ. Stattdessen bezwang er Helmut Schmidt (Anmerkung: Schmidt trug inzwischen Brille) durch ein konstruktives Misstrauensvotum.
1998 musste Kohl sich schließlich dem wie zuvor bereits erwähnt brillenlosen SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder geschlagen geben:
Warum die SPD trotz dieser eindrucksvollen Geschichte des brillenbedingten Scheiterns für Schulz entschieden hat, bleibt ein Rätsel. Schließlich gab es durchaus brillenlose Alternativen: Sigmar Gabriel etwa hätte selbst antreten können, mit Olaf Scholz hätte ein weiterer leidenschaftlicher Nicht-Brillenträger zur Verfügung gestanden:
Steckt dahinter Kalkül? Hofft Gabriel, dass Merkel bis 2021 eine Sehschwäche entwickelt, um dann selbst gegen sie anzutreten?
So oder so: Politikwissenschaftler Bölth rät Martin Schulz nun dazu, Kontaktlinsen zu tragen oder eine operative Augenkorrektur per Laser durchführen zu lassen: "Sonst sehe ich schwarz, was die Chancen im September angeht."
Doch selbst dann wäre ein Wahlsieg der SPD höchst unsicher. Zum einen tritt mit Angela Merkel für die Union eine Nicht-Brillenträgerin an. Zum anderen ist ungeklärt, ob der Brillenfluch nicht in Wahrheit ein Sehschwäche-Fluch ist. In diesem Fall würden zumindest Kontaktlinsen Schulz' Wahlchancen nicht verbessern.
ssi, dan; Foto Vogel: Bundesarchiv, Foto Steinmeier: Arne List, CC BY-SA 3.0, Foto Steinbrück: dts Nachrichtenagentur, Foto Schröder: André Zahn, CC BY-SA 2.0, Foto Scholz: Frank Schwichtenberg, CC BY-SA 3.0, Foto Gabriel: A. Savin, CC BY-SA 3.0
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