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Regensburger Domspatzen von Katze gefressen

Regensburg (Archiv) - Sie hatten keine Chance: Mehr als 40 Mitglieder der Regensburger Domspatzen sind heute während einer Probe von einer herumstreunenden Katze getötet worden. Ob und in welcher Form der weltberühmte Knabenchor nach dieser Tragödie weiterbestehen wird, ist unklar.

Dem Polizeibericht zufolge probten die Domspatzen für eine Aufführung im Regensburger Dom, als plötzlich eine grau-schwarz getigerte Katze unbekannten Geschlechts durch eine offenstehende Seitentür in das Gebäude huschte.
Offenbar pirschte sich das Tier während 'Süßer die Glocken nie klingen' langsam an seine Opfer heran und sprang dann bei 'Es ist ein Ros entsprungen' unvermittelt aus der Deckung, um einen Domspatz nach dem anderen zu fangen und zu fressen.
"Es war schrecklich", erinnert sich ein Augenzeuge (48), der eigentlich gekommen war, um dem Chor zu lauschen. "Einige der Domspatzen versuchten noch wegzufliegen, schafften es jedoch trotz großer Anstrengung nicht abzuheben. Mit dem einen oder anderen spielte die Katze noch ein bisschen, bevor sie ihn verschlang."
Kennen Sie diese Katze? Mit diesem Phantombild fahndet die Polizei.
Er selbst habe leider nicht eingreifen können: "Ich wurde als Kind mal von einer Katze angefaucht. Seitdem halte ich mich fern von den Viechern." Zu allem Überfluss nahm das Tier nach dem Massaker mehrere der Domspatzen mit und legte sie auf einer Fußmatte vor der Haustüre einer 73-jährigen Frau in der Regensburger Innenstadt ab. Bislang bestreitet die Dame, die Besitzerin der Katze zu sein. Sie wird derzeit noch vernommen.
Die mutmaßliche Massenmörderin ist mit mehreren Krallen bewaffnet und befindet sich noch immer auf freier Pfote. Die Polizei fahndet mit Hochdruck und hat mehrere Spürhunde im Einsatz.
Die heutige Tragödie ist nicht der einzige Katzenangriff in der mehr als 1000-jährigen Geschichte der Regensburger Domspatzen. Zuletzt wurde der Chor im Jahr 1695 bei einem Konzert zu Ehren des römisch-deutschen Kaisers Leopold I. von dessen rotem Kater Saladin fast vollständig ausgelöscht. Ein weiterer Schicksalsschlag, bei dem Katzen jedoch keine Rolle spielten, war das große Spatzensterben von 1808. Damals hatten Unbekannte vergiftete Meisenknödel am Hauptportal des Regensburger Doms angebracht.
ssi, dan; Foto oben [M]: Michael Vogl, CC BY-SA 3.0, Shutterstock; Erstveröffentlichung: 1.12.16
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