Leiter der JVA Leipzig: "Wir konnten ja nicht ahnen, dass ein Selbstmordattentäter selbstmordgefährdet ist"

Leipzig (dpo) - Nach dem Selbstmord des mutmaßlichen IS-Terroristen Jaber Al-Bakr in der Justizvollzugsanstalt Leipzig herrscht bei den Behörden große Betroffenheit. In einer Pressekonferenz erklärte nun der Leiter der Anstalt, es habe keine Hinweise darauf gegeben, dass bei einem mutmaßlichen Selbstmordattentäter wie Al-Bakr mit einem Selbstmord zu rechnen gewesen sei.

"Puh, also da sind wir jetzt wirklich alle baff", erklärte JVA-Leiter Rolf Jacob. "Wir konnten ja nicht ahnen, dass einem Selbstmordattentäter so wenig an seinem Leben liegt, dass er sogar bereit ist, ein Mordattentat auf sich selbst durchzuführen."
Bis zu seinem Freitod habe der Terrorist noch lebensfroh und zufrieden einen Hungerstreik begonnen, eine Lampe zerstört und eine Steckdose manipuliert.
"O hätte es doch nur ein Zeichen gegeben! Hätten wir nämlich gewusst, dass der Selbstmordattentäter imstande ist, sich das Leben zu nehmen, hätten wir selbstverständlich einen eigenen Beamten abgestellt, um ihn zu jedem Zeitpunkt im Auge zu behalten und notfalls einen Warnschuss in die Luft abzugeben, wenn er dumme Sachen macht", so Jacob zerknirscht. "Und wenn uns klar gewesen wäre, dass er sich am Gitter seiner Zelle erhängen will, hätten wir das natürlich im Vorfeld ausgebaut."
ssi, dan; Idee: mbr u.a. Foto: dpa
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