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Huch! Jetzt ist auch noch die JVA Leipzig abgebrannt

Leipzig (dpo) - Manchmal kommt einfach alles auf einmal: Die JVA Leipzig, in der gestern Abend der Terrorverdächtige Jaber Al-Bakr Suizid begangen hat, ist heute überraschend bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Brandursache ist noch unklar – laut den sächsischen Behörden war zuvor jedoch alles strikt nach Vorschrift gelaufen.

"Huch! Schon komisch, was manchmal so passiert, wenn man einmal kurz nicht hinschaut", erklärte JVA-Leiter Rolf Jacob vor den rauchenden Trümmern. Ersten Erkenntnissen zufolge war das Feuer heute gegen 15 Uhr im haftanstaltseigenen Raucherraum/Propangaslager ausgebrochen.
Glücklicherweise konnten sich die meisten Insassen in Sicherheit bringen, weil ihre Zellentüren nicht abgeschlossen waren, nachdem zuvor eine Psychologin glaubhaft versichern konnte, dass keine Ausbruchsgefahr bestand.
"Wir versuchen, aus jedem Großbrand zu lernen" - JVA-Leiter Rolf Jacob beim letzten Großbrand im Februar dieses Jahres
Das Gebäude konnte jedoch nicht mehr vor der Zerstörung bewahrt werden: Die Feuerwehr kam 45 Minuten zu spät zum Brandort, weil die JVA-Auszubildende, die den ersten Notruf absetzte, kein Sächsisch sprach und auch kein Dolmetscher vor Ort war. In ihrer Not machte die gebürtige Hannoveranerin schließlich ein Handybild von den Flammen und radelte damit zur nächsten Feuerwehrstation, wo sie nach einer halben Stunde Gehör fand.
Das Feuer hatte bereits auf alle Gebäudeteile übergegriffen, als die Rettungskräfte eintrafen. "Wir haben zunächst etwas Warnwasser in die Luft gespritzt, doch das Feuer hat überhaupt nicht darauf reagiert, sondern brannte munter weiter", erklärt einer der beteiligten Feuerwehrleute. Der Brand konnte erst eingedämmt werden, als drei syrische Flüchtlinge vorbeikamen, die zufällig ein Löschfahrzeug bedienen konnten.
Die aus den Flammen entkommenen Gefangenen werden derzeit einer nach dem anderen von der Auszubildenden auf dem Rücksitz ihres Dienstmofas auf die anderen Gefängnisse Sachsens verteilt.
ssi, dan; Foto oben: Shutterstock, Foto rechts: dpa
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