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Sie sind nicht alle schlecht: Horror-Clown schenkt Kind (5) einen Luftballon

Paderborn (dpo) - Müssen wir unsere negative Haltung gegenüber Horror-Clowns noch einmal komplett überdenken? In einem Waldstück am Rande von Paderborn hat sich ein vermeintlicher Gruselclown von seiner freundlichen Seite gezeigt und einem fünfjährigen Jungen einen Luftballon überreicht.

"Erst hatte ich furchtbare Angst, als ich den blutverschmierten Clown gesehen habe", berichtet der kleine Linus, während er stolz seinen roten Luftballon zeigt. "Aber dann hat er mich zu sich hergewunken und mir den Luftballon gegeben. Er hat zwar kein Wort gesagt, dafür aber ganz nett gekichert."
Freut sich über seinen roten Luftballon: Linus (5)
Ein Einzelfall? Soziologe Dr. Wilhelm Rabotzki erklärt, dass bei dem aktuellen Horror-Clown-Hype auch viele Vorurteile und Missverständnisse im Spiel sind: "Die Menschen sehen eine vermummte Person mit einer schaurigen Fratze, die einen Baseballschläger trägt, und bekommen sofort Angst."
Doch auch die Medien spielen eine unrühmliche Rolle, schüren unnötig Panik: "Es wird immer nur dann berichtet, wenn ein Horror-Clown eine Straftat begangen hat. Von den vielen positiven Beispielen, etwa wenn ein Horror-Clown eine alte Dame über die Straße geleitet oder wenn ein Horror-Clown ein kleines Kätzchen von einem Baum rettet, liest man nichts."
Rabotzki rät zu mehr Gelassenheit im Umgang mit Horror-Clowns: "Wenn das nächste Mal ein Horror-Clown mit einem Hammer auf Sie zurennt, schalten Sie nicht gleich auf Abwehr. Vielleicht will er nur einen herausstehenden Nagel an der Wand hinter ihnen einschlagen, damit davon keine Verletzungsgefahr mehr ausgeht."
Der kleine Linus jedenfalls hat keine Vorurteile gegen Horror-Clowns mehr. "Am Ende durfte ich sogar die Kettensäge von dem Clown kurz halten und den Motor starten, bevor er wieder in den Wald gegangen ist", berichtet der Junge mit leuchtenden Augen. "Vor Clowns habe ich jetzt keine Angst mehr."
ssi, dan; Fotos: Shutterstock
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