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Burka-Trägerin wird in Hasenkostüm endlich nicht mehr angefeindet

Bochum (dpo) - Endlich kann sich Karida Shamoun wieder in der Öffentlichkeit zeigen, ohne ständig von fremden Menschen böse angeschaut oder beschimpft zu werden. Möglich macht das ein Hasenkostüm, das die 34-jährige Muslimin seit einer Woche anstelle ihres Ganzkörperschleiers trägt.

"Ich dachte mir: Wichtig ist ja nur, dass ich komplett verhüllt bin", erzählt Shamoun, die früher oft mit einem Niqab unterwegs war, bis sie die feindseligen Blicke nicht mehr ertrug. "Das Hasenkostüm bietet mir sogar noch mehr Verschleierung als der Niqab."
Dieses Outfit war offenbar nicht hasenartig genug.
Anfangs sei sie sich in ihrem flauschigen Kostüm seltsam vorgekommen, berichtet Shamoun. "Ich hielt das für albern. Aber plötzlich wurde ich überall angelächelt. Mich haben sogar Kinder gefragt, ob sie ein Foto mit mir machen dürfen." Dabei funktioniert längst nicht jedes Kostüm als angemessener Burka-Ersatz. "Zuerst hatte ich noch zwei Tage lang ein Darth-Vader-Outfit, aber da haben sich vor allem Kinder vor mir gefürchtet." Erst als Hase fing sie an, ausschließlich auf freundliche Resonanz zu stoßen. "Inzwischen ist das für mich wie eine zweite Haut. Ohne mein Hasenkostüm hopple ich gar nicht mehr vor die Tür."
Nur in ihrer Moschee konnte sie mit ihrem neuen Look bislang noch nicht punkten. "Die Frauen in der Reihe hinter mir beschweren sich ständig, dass sie den Imam nicht richtig sehen können, weil ihnen meine Ohren die Sicht versperren", klagt Shamoun. "Und beim Gebet schlage ich mit den sperrigen Dingern immer versehentlich der Dame vor mir auf den Hintern."
up, dan, ssi; Foto unten: Steve Evans
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