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AfD bei 20,8%: Mecklenburg-Vorpommerns Ausländer erwägt wegzuziehen

Schwerin (dpo) - Lange will Karim Asfour nicht mehr in Schwerin bleiben: Der 32-Jährige mit iranischen Wurzeln fühlt sich als Mecklenburg-Vorpommerns Ausländer nicht mehr wohl in seiner Haut. Seit die AfD dort bei der Landtagswahl am Sonntag 20,8 Prozent der Stimmen holte, denkt er darüber nach wegzuziehen.

"In einem Land, in dem jeder Fünfte eine ausländerfeindliche Partei wählt, fühle ich mich unerwünscht", so Asfour. "Deshalb werde ich wohl in ein weltoffeneres Bundesland wie Bayern umziehen. Dort ist der Ausländeranteil viermal so hoch."
Schon vor der Landtagswahl stand der 32-jährige Bauzeichner als einziger Ausländer Mecklenburg-Vorpommerns unter Druck: "Ich war immer der Sündenbock, wenn irgendwo eingebrochen oder eine Frau belästigt wurde. Dabei hätte ich das alles nie und nimmer schaffen können. Das Bundesland ist flächenmäßig ja ziemlich groß und ich habe nur ein Moped."
Einmal, erzählt Asfour, habe er ebenjenes Moped versehentlich im Halteverbot abgestellt, was zu einem sprunghaften Anstieg der Ausländerkriminalität in Mecklenburg-Vorpommern auf 100 Prozent führte. "Das ist mir zu viel Verantwortung."
Das Statistische Bundesamt vermeldete inzwischen, dass ein Wegzug Karim Asfours nicht nur den Ausländeranteil in Mecklenburg-Vorpommern von drei auf null Prozent senken, sondern auch die Gesamtzahl der Einwohner um etwa drei Prozent verringern würde. Unter Umständen könnte das Bundesland dadurch sogar einen Sitz im Bundesrat verlieren.
So hat Mecklenburg-Vorpommern gewählt:
Insgesamt stimmten 7 Mecklenburg-Vorpommerer für die SPD, 4 für die CDU, 3 für die Linke, je ein Wähler für NPD und FDP, anderthalb für die Grünen sowie 5 Wähler für die AfD. Die übrigen 11 Einwohner (38,6%) sind Nichtwähler.

ssi, dan; Foto oben: Shutterstock
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