Berlin (dpo) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will auch junge Deutsche künftig vermehrt zur Kasse bitten. Wie ein jetzt bekannt gewordenes Papier aus dem Bundesfinanzministerium zeigt, plant der CDU-Politiker eine neue Steuer auf Taschengeld, die monatlich direkt vom Kind abgeführt werden muss.
22 Prozent ab einem Taschengeld von 10 Euro monatlich, gestaffelt ansteigend bis zu einem Spitzensteuersatz von 45 Prozent (ab 2000 Euro Taschengeld) – besonders die Höhe der geplanten Steuer sorgt derzeit für viel Aufsehen. In einem Interview verteidigt Wolfgang Schäuble sein umstrittenenes Vorhaben. "Es ist ein Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit", erklärt er. "Immerhin ist Taschengeld eine regelmäßige lohnähnliche Zahlung, die im Normalfall an klare Bedingungen wie Zimmeraufräumen, Bravsein oder gute Schulnoten geknüpft ist und somit strenggenommen unter die Lohnsteuer fällt."
Nach dem Willen des Ministers sollen Kinder daher schon bald jährlich eine Steuererklärung abgeben, in der alle Taschengeldeinnahmen inklusive Sondereinnahmen durch großelterliche Besuche aufgelistet sind. Entgegen vielen Erwartungen sollen Ausgaben für Süßigkeiten dabei nicht von der Steuer absetzbar sein, wohl aber Kosten für Dienstfahrzeuge (Tretroller, Bobby-Car etc.) und Bildungssonderausgaben (z.B. Schutzgeld an ältere Mitschüler; Beleg notwendig!).
Insgesamt verspricht sich das Ministerium von der neuen Abgabe jährliche Einnahmen von bis zu 200 Millionen Euro. Weitere 50 Millionen Euro könnten dazukommen, wenn eine zusätzliche Vermögensteuer auf Sparschweinguthaben über 8,33 Euro erhoben würde.
Die Kritik an Schäubles Plänen ließ nicht lange auf sich warten: Der schon kurz nach Bekanntwerden der Pläne gegründete Bund der potenziellen Taschengeldsteuerzahler verkündete in einer schriftlichen Stellungnahme, man werde alles tun, um die "üblen Pläne des asi Rollstuhlopas zu stoppen". Notfalls müsse man erwägen, das Haus des Ministers mit Toilettenpapier zu bewerfen oder seinen Briefkasten mit Mayonnaise zu füllen.
dan, ssi; Idee: hko; Foto oben: Shutterstock, Foto rechts: Ralf Roletschek, CC BY 3.0
22 Prozent ab einem Taschengeld von 10 Euro monatlich, gestaffelt ansteigend bis zu einem Spitzensteuersatz von 45 Prozent (ab 2000 Euro Taschengeld) – besonders die Höhe der geplanten Steuer sorgt derzeit für viel Aufsehen. In einem Interview verteidigt Wolfgang Schäuble sein umstrittenenes Vorhaben. "Es ist ein Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit", erklärt er. "Immerhin ist Taschengeld eine regelmäßige lohnähnliche Zahlung, die im Normalfall an klare Bedingungen wie Zimmeraufräumen, Bravsein oder gute Schulnoten geknüpft ist und somit strenggenommen unter die Lohnsteuer fällt."
Schäuble: "Die Blagen haben sich lange genug ums Steuerzahlen rumgedrückt." |
Insgesamt verspricht sich das Ministerium von der neuen Abgabe jährliche Einnahmen von bis zu 200 Millionen Euro. Weitere 50 Millionen Euro könnten dazukommen, wenn eine zusätzliche Vermögensteuer auf Sparschweinguthaben über 8,33 Euro erhoben würde.
Die Kritik an Schäubles Plänen ließ nicht lange auf sich warten: Der schon kurz nach Bekanntwerden der Pläne gegründete Bund der potenziellen Taschengeldsteuerzahler verkündete in einer schriftlichen Stellungnahme, man werde alles tun, um die "üblen Pläne des asi Rollstuhlopas zu stoppen". Notfalls müsse man erwägen, das Haus des Ministers mit Toilettenpapier zu bewerfen oder seinen Briefkasten mit Mayonnaise zu füllen.
dan, ssi; Idee: hko; Foto oben: Shutterstock, Foto rechts: Ralf Roletschek, CC BY 3.0