Berlin (dpo) - Die Zeiten ändern sich: Laut einer aktuellen Studie des Teresa-Orlowski-Instituts für Sexualforschung wollen immer mehr Freier von Prostituierten keinen Sex, sondern lieber "einfach nur reden". Da viele Sexworkerinnen nicht für stundenlange Gespräche über Gott und die Welt ausgebildet sind, ersetzen inzwischen erste Berliner Bordelle Prostituierte gezielt durch Senioren (auch genannt GILTW = Granny/Grandpa I Like to Talk With).
"Normalerweise mach ich wirklich alles. Doggy. Französisch. Dreier. Kein Problem", erklärt Sexworkerin Chantal (21). "Aber neulich kam einer, der hat drei Stunden gebucht und mich dann nur vollgelabert über seinen dummen Chef und seine noch dümmeren Kinder." Im Vergleich zu anderen Freiern seien solche Gespräche aber noch harmlos: "Manche Männer stehen anscheinend auf total kranke Sachen. Letzte Woche wollte irgendsoein Perverser mit mir über das Stürmerproblem des FC Ingolstadt reden. Da hab ich nicht mitgemacht und ihn rauswerfen lassen."
Fakt ist: Immer mehr Freier wollen einfach nur reden. "Wir können den gesellschaftlichen Trend nicht aufhalten, sondern müssen darauf reagieren", zeigt sich Bordellbesitzerin Ludmila L. kämpferisch. "Deshalb haben wir uns überlegt: Wer redet gerne und viel? Alte Menschen! Das ist die Lösung." Mehrere Berliner Bordelle haben sich daraufhin zusammengeschlossen und setzen nun auf Senioren, die stundenweise im Bordell für Privatgespräche gebucht werden können und so ihre karge Rente aufbessern.
Für die Nachtclubs ist die Arbeit mit den Senioren jedoch auch eine große Herausforderung, die zahlreiche Änderungen und Umbauten erfordert. Schon die Anschaffung elektrisch verstellbarer Betten ist für viele Häuser eine echte Investition – von Rollstuhlrampen und Treppenlifts für Barrierefreiheit ganz zu schweigen.
Auch die Arbeitsweise der Neuen unterscheidet sich von der gewöhnlicher Prostituierter. So wollen sich viele Senioren von ihren Kunden nur ungern auf ein Fläschchen Prosecco einladen lassen – stattdessen löffeln sie lieber eine Schüssel Griesbrei und bringen sich mit Volksmusik in Stimmung.
Eine erste Umfrage unter Stammkunden zeigt: Viele sind glücklich mit dem neuen Service. "Hedwig und Johann wissen genau, was ich will!", lacht einer von ihnen und zeigt auf eine Greisin und einen Greis (82, 88), die er für ein flottes Dreier-Gespräch gebucht hat. "Schade, dass ohne Zähne extra kostet. Das kann ich mir leider nicht leisten."
jma; Fotos: Shutterstock
"Normalerweise mach ich wirklich alles. Doggy. Französisch. Dreier. Kein Problem", erklärt Sexworkerin Chantal (21). "Aber neulich kam einer, der hat drei Stunden gebucht und mich dann nur vollgelabert über seinen dummen Chef und seine noch dümmeren Kinder." Im Vergleich zu anderen Freiern seien solche Gespräche aber noch harmlos: "Manche Männer stehen anscheinend auf total kranke Sachen. Letzte Woche wollte irgendsoein Perverser mit mir über das Stürmerproblem des FC Ingolstadt reden. Da hab ich nicht mitgemacht und ihn rauswerfen lassen."
Darf natürlich nicht fehlen: "Tee danach" |
Für die Nachtclubs ist die Arbeit mit den Senioren jedoch auch eine große Herausforderung, die zahlreiche Änderungen und Umbauten erfordert. Schon die Anschaffung elektrisch verstellbarer Betten ist für viele Häuser eine echte Investition – von Rollstuhlrampen und Treppenlifts für Barrierefreiheit ganz zu schweigen.
Auch die Arbeitsweise der Neuen unterscheidet sich von der gewöhnlicher Prostituierter. So wollen sich viele Senioren von ihren Kunden nur ungern auf ein Fläschchen Prosecco einladen lassen – stattdessen löffeln sie lieber eine Schüssel Griesbrei und bringen sich mit Volksmusik in Stimmung.
Eine erste Umfrage unter Stammkunden zeigt: Viele sind glücklich mit dem neuen Service. "Hedwig und Johann wissen genau, was ich will!", lacht einer von ihnen und zeigt auf eine Greisin und einen Greis (82, 88), die er für ein flottes Dreier-Gespräch gebucht hat. "Schade, dass ohne Zähne extra kostet. Das kann ich mir leider nicht leisten."
jma; Fotos: Shutterstock