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Nach ihrer Aussage: Beate Zschäpe heiliggesprochen

Rom, München (dpo) - Nach der mit Spannung erwarteten Aussage von Beate Zschäpe im NSU-Prozess hat die katholische Kirche die 40-Jährige heute im Eilverfahren heiliggesprochen. Aus dem Inhalt ihrer Aussage sei klar ersichtlich, dass Zschäpe nicht nur unschuldig sei, sondern ein rund 15-jähriges Martyrium in der Gewalt zweier diabolischer Neonazis erleiden musste. Sie selbst blieb währenddessen in vorbildlicher Weise tugendhaft.

"Hätten wir nur früher vom schrecklichen Martyrium der Heiligen Beate erfahren", so ein sichtlich gerührter Sprecher des Vatikan nach der Zeremonie. "Wie sie im Angesicht des Verbrechens stets ein reines Herz bewahrte und gegenüber Böhnhardt und Mundlos nach jedem einzelnen der zehn NSU-Morde, von denen sie immer erst hinterher erfahren hatte, ihre tiefe Enttäuschung zum Ausdruck brachte, sollte jedem wahrlich guten Menschen als Vorbild dienen."
Dass Sancta Beata Innocencia - wie sie nun nach ihrer Kanonisation mit vollem Namen heißt - dabei immer noch Zeit fand, sich aufopferungsvoll um mehrere hilflose Katzen zu kümmern, sei ein wahres Wunder.
Praktisch: Aufgrund von Zschäpes Vornamen konnte die katholische Kirche die Seligsprechung (Beatifikation), die üblicherweise vor der Heiligsprechung kommt, direkt überspringen.
Als neuer Namenstag der Heiligen Beate gilt nun der 4. November – jener Tag im Jahr 2011, an dem Zschäpe nach dem Tod von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in selbstloser Weise die gemeinsame Wohnung in Brand steckte und Terror-DVDs verschickte. Gläubige können den Tag künftig nutzen, um eine Gedenkwohnung anzuzünden oder um durch Beichte alle ihre Sünden auf Tote zu übertragen.
ssi, dan; Foto: © dpa - Picture-Alliance
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