Lörrach (dpo) - Elektroautos sind unpraktisch und müssen bei längeren Strecken immer wieder zum Aufladen pausieren – das galt bislang unter Autofahrern als bewiesen. Auch Marco Pfeifer (37) aus Lörrach lud seinen Elektro-Wagen jahrelang nachts an der Steckdose in seiner Garage. Bis er eine Entdeckung machte, die die Autoindustrie revolutionieren könnte.
Ausgangspunkt des von ihm entwickelten Tricks ist ein unscheinbarer Teil vieler Armaturen – der Zigarettenanzünder. "Ich habe mir gedacht: Mein Auto fährt mit Strom. Aus dem Zigarettenanzünder kommt Strom. Also habe ich eins und eins zusammengezählt", erklärt der 37-Jährige.
Der Hobby-Tüftler bastelte an das andere Ende des Ladekabels einfach einen Adapter für Zigarettenanzünder (Kostenpunkt: ca. 4,99 Euro). Dann steckte er alles zusammen, ließ den Motor an und beobachtete, wie die Nadel der Tankanzeige langsam in Richtung "voll geladen" wanderte.
Nur Raucher gucken in die Röhre, wenn der Zigarettenanzünder ständig belegt ist. |
Seitdem sind drei Monate vergangen, in denen Marco Pfeifer rund 2500 Kilometer zurückgelegt hat – ohne auch nur einmal nachts stationär laden oder an einer E-Tankstelle anhalten zu müssen. Benzinkosten: Null. Stromkosten: Null.
"Man muss nur darauf achten, dass der Motor läuft, wenn man sein Auto über den Zigarettenanzünder lädt", so Pfeifer. "Andernfalls zieht es einem die Batterie ruckzuck leer."
Zwar funktioniere der Trick auch im Stehen, wenn der Motor im Leerlauf ist, doch meistens lädt Marco Pfeifer sein Auto direkt während der Fahrt auf. "Wenn der Motor hochtourig läuft, produziert er mehr Strom. Je schneller man fährt, desto schneller ist der Tank wieder voll."
Bislang sieht Marco Pfeifer bei seiner Methode nur ein einziges Manko: "Ich kann leider das Beifahrer-Fenster nicht ganz zumachen, weil da ja das Kabel durchläuft. Aber das ist eigentlich auch kein Problem, weil ich dann halt im Winter einfach die Heizung auf volle Pulle laufen lasse. Ich habe ja genug Strom", so der Tüftler.
ssi, dan; Idee: abo; Foto unten: Shutterstock, Foto oben [M]: J. Lekavicius / Shutterstock; Erstveröffentlichung: 3.12.15