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Neue Taktik: IS-Kämpfer warten gemütlich, bis sich ihre Feinde gegenseitig zerlegt haben

Rakka (dpo) - Und wieder schockiert der IS mit einer neuen perfiden Strategie: Experten zufolge planen die Islamisten derzeit, in den kommenden Monaten vor allem abzuwarten und entspannt dabei zuzusehen, wie sich die Feinde des Terror-Regimes langsam, aber sicher gegenseitig zerlegen. Bislang gelang dem IS so bereits der Abschuss eines russischen Kampfjets.

"Diese neue hinterhältige Vorgehensweise des IS, überhaupt nichts zu tun, ist hochgefährlich und könnte alle bisherigen Bemühungen zunichtemachen", erklärt der frühere Nato-General Walter Fletcher. "Die Terroristen nutzen gezielt die größte Schwäche ihrer Feinde aus: Uneinigkeit, Eigeninteressen und Anführer mit der Geduld eines Kleinkindes. Wenn die Strategie des IS aufgeht, dann bekriegen sich seine Feinde bald gegenseitig."
Inzwischen kursieren bereits zahlreiche Bilder und Propagandavideos in den sozialen Netzwerken, auf denen IS-Kämpfer zu sehen sind, die gemütlich in einer Hängematte liegen oder einfach nur herumstehen und nichts tun. Nur gelegentlich jubeln die Terroristen, wenn sich wieder zwei der rund 27 feindlichen Kriegsteilnehmer gegenseitig in die Quere gekommen sind.
Beobachter befürchten, dass die neue Taktik des Abwartens nun noch mehr junge Menschen aus westlichen Ländern anziehen könnte, die die Vorstellung attraktiv finden, einfach nur herumzusitzen und nichts zu tun.
Zwischen den USA, der Türkei, Russland, Frankreich und diversen anderen Ländern ist nun ein heftiger Streit entbrannt, wie auf die neue IS-Strategie des Abwartens reagiert werden soll.
Während die Türkei forderte zurückabzuwarten und in der Zwischenzeit Kurdenmilizen zu bombardieren, verlegte Russland "zum Schutze eigener Militärbasen" einen Flugzeugträger in die türkische Adria. Unterdessen bombardierte Frankreich versehentlich eine islamistische Splittergruppe, die mit Großbritannien verbündet ist, und die USA legten ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Schutt und Asche. Deutschland warf derweil flächendeckend Waffen und Munition aus alten Bundeswehrbeständen über ganz Syrien ab.
ssi, dan; Foto [M]: Shutterstock/dpa
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