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Gerettet! Griechenland gründet "Bad Greece", in das alle Schulden ausgelagert werden

Athen (dpo) - Griechenland ist gerettet! Durch ein überraschendes finanzpolitisches Manöver ist es der Regierung in Athen gelungen, auf einen Schlag sämtliche Schulden loszuwerden. Mit der Auslagerung der Staatsschulden in ein neugegründetes "Bad Greece" (Kακή Ελλάδα) ist das Mittelmeerland mit einem Schlag saniert.

"Wir haben uns daran erinnert, wie damals ab 2007 die in die Krise geratenen Banken ihre Probleme gelöst haben", erklärt der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Husarenstreich. "Die haben schlicht Bad Banks gegründet und somit die Risiken ausgelagert."
Überall in Griechenland wird die Rettung gefeiert – außer auf Zakynthos natürlich.
Nach dem gleichen Konzept wird laut Tsipras mit sofortiger Wirkung die ionische Insel Zakynthos zum eigenen Staat "Bad Greece" erklärt und von Griechenland unabhängig gemacht – zuvor werden alle über 300 Milliarden Euro Schulden Griechenlands an Zakynthos übertragen.
"Für die knapp 40.000 Einwohner von Zakynthos tut es uns natürlich leid", führt Finanzminister Giannis Varoufakis weiter aus. "Im Gegensatz zum schuldenfreien Griechenland haben die jetzt ein ganz schlechtes Standing bei den internationalen Ratingagenturen, aber irgendwer muss sich nun mal fürs Team opfern."
Doch auch Griechenland ist jetzt nicht ganz sorgenfrei. In den Medien des Landes wird bereits Angst vor einem Ansturm von Wirtschaftsflüchtlingen aus Bad Greece geschürt. Außerdem befürchten viele Griechen, dass die Schulden der "faulen Pleite-Zakynther" am Ende auf die europäischen Steuerzahler abgewälzt werden.
dan, ssi; Foto oben: Google Maps, Foto rechts: James Nash, CC BY-SA 2.0; Hinweis: Erstmals erschienen am 15.6.15
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