Berlin (dpo) - Es ist der Tag der Arbeit, doch ausgerechnet viele Arbeiter treten ihn mit Füßen. Laut Statistischem Bundesamt bleiben auch in diesem Jahr am 1. Mai rund drei Viertel aller Angestellten ihrem Arbeitsplatz fern. Anstatt produktiv zu sein, frönen sie lieber dem Müßiggang.
"Eine Arbeiterbewegung, die ihren höchsten Tag zu einem Fest der Untätigkeit verkommen lässt, ist eine Schande", sagt Tanja Hypki von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. "Was spricht denn dagegen, den Tag der Arbeit auch tatsächlich zur Arbeit zu nutzen – etwa in einer 16-Stunden-Doppelschicht?"
Besonders dreist: Die meisten Arbeitnehmer lassen sich für die eigenwillige Zelebrierung ihrer "Arbeit" auch noch volles Gehalt auszahlen. "Man sollte diesen Tag besser als 'Tag der Faulheit' bezeichnen", so Hypki. Dass der Tag auch noch nur eine Woche vor einer weiteren Woche mit Feiertag (Christi Himmelfahrt) liege, an dem schon wieder nicht gearbeitet wird, sei einfach nur frech.
Wer eine dermaßen entsetzliche Arbeitsmoral an den Tag lege, so die einhellige Meinung der Arbeitgeber, dürfe sich nicht wundern, wenn er den Rest des Jahres unterbezahlt und ausgebeutet wird.
ssi, dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 1.5.15