Haltern am See (dpo) - Es wäre der Scoop des Jahrhunderts gewesen: Der freie Reporter Sven Talschner (37) bedauert zutiefst, dass er nicht selbst mit an Bord des abgestürzten A320 Airbus der Fluglinie Germanwings war. Schließlich hätte er dort nicht nur tolle Fotos von entsetzten Passagieren machen, sondern auch zahlreiche O-Töne einfangen können.
"Wenn ich an Bord der Maschine gewesen wäre, dann wäre ich jetzt ein gemachter Mann und müsste nicht wahllos Passanten in Haltern interviewen", ist Talschner, der seine Storys in der Regel der Bild-Zeitung, Focus.de und verschiedenen Privatsendern anbietet, überzeugt. "Entschuldigen Sie, kannten Sie irgendwen von den Toten? Nein? Auch nicht für 75 Euro? Ach, Sie sind auch Journalist? Pff, dann eben nicht."
Schon mehrfach hat der Vollblut-Reporter in Gedanken durchgespielt, wie er vorgegangen wäre. "Als erstes hätte ich meine Kamera geschnappt und versucht, die Angst der Passagiere hautnah einzufangen. Und natürlich hätte ich sie gefragt, wie sie sich jetzt fühlen. Dann hätte ich mich darum bemüht, jemanden von der Crew für ein kurzes Interview zu bekommen." Auch der Moment, als der ausgesperrte Pilot versuchte, die Cockpit-Tür aufzubrechen, hätte seiner Einschätzung nach unbezahlbares Bildmaterial abgegeben.
Unmittelbar nach dem Crash wäre Talschner selbstverständlich auch gleich der erste Journalist an der Absturzstelle gewesen und hätte atemberaubende Fotos von den überall verstreuten Wrackteilen anfertigen können – lange bevor das Areal durch die französische Polizei abgesperrt worden wäre.
"Aber man kann leider nicht immer im Leben Glück haben", seufzt Talschner. "Moment mal. Ist da vorne nicht gerade jemand weinend zusammengebrochen? Nix wie hin!"
fed, ssi, dan; Foto oben: Shutterstock
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Schon mehrfach hat der Vollblut-Reporter in Gedanken durchgespielt, wie er vorgegangen wäre. "Als erstes hätte ich meine Kamera geschnappt und versucht, die Angst der Passagiere hautnah einzufangen. Und natürlich hätte ich sie gefragt, wie sie sich jetzt fühlen. Dann hätte ich mich darum bemüht, jemanden von der Crew für ein kurzes Interview zu bekommen." Auch der Moment, als der ausgesperrte Pilot versuchte, die Cockpit-Tür aufzubrechen, hätte seiner Einschätzung nach unbezahlbares Bildmaterial abgegeben.
Unmittelbar nach dem Crash wäre Talschner selbstverständlich auch gleich der erste Journalist an der Absturzstelle gewesen und hätte atemberaubende Fotos von den überall verstreuten Wrackteilen anfertigen können – lange bevor das Areal durch die französische Polizei abgesperrt worden wäre.
"Aber man kann leider nicht immer im Leben Glück haben", seufzt Talschner. "Moment mal. Ist da vorne nicht gerade jemand weinend zusammengebrochen? Nix wie hin!"
fed, ssi, dan; Foto oben: Shutterstock