Berlin (dpo) - Kann man so sein Land vertreten? Bei ihrem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras ist Bundeskanzlerin Angela Merkel ohne Krawatte erschienen und hat damit einen internationalen Eklat provoziert. Kritiker werfen ihr vor, mit ihrer Missachtung der Etikette ihre griechischen Gäste bloßgestellt zu haben.
"Als Kanzlerin des wirtschaftlich stärksten Landes Europas kann man sich nicht so gehen lassen", tadelt der frühere Botschafter der Schweiz, Philippe Carlin. "Auf dem internationalen Parkett gelten klare Dresscodes, über die man sich nicht einfach so hinwegsetzt. Das ist wie ein Mittelfinger ins Gesicht der griechischen Delegation."
Besonders pikant: Tsipras schien den Ausrutscher der Kanzlerin zwar zur Kenntnis genommen zu haben, überspielte die für alle Beteiligten hochpeinliche Situation jedoch geschickt und ließ sich nichts anmerken. Offenbar wollte er die Blamage der Kanzlerin nicht noch weiter vergrößern.
Bislang ist noch unklar, wie Merkel den Schaden durch ihren Fauxpas auf der internationalen Bühne beheben will. Es wäre jedoch das Mindeste, wenn die Kanzlerin ihrem düpierten Gast bei allen künftigen Verhandlungen vollumfänglich entgegenkommen würde – koste es, was es wolle.
ssi/dan; Foto: © dpa - Picture-Alliance
"Als Kanzlerin des wirtschaftlich stärksten Landes Europas kann man sich nicht so gehen lassen", tadelt der frühere Botschafter der Schweiz, Philippe Carlin. "Auf dem internationalen Parkett gelten klare Dresscodes, über die man sich nicht einfach so hinwegsetzt. Das ist wie ein Mittelfinger ins Gesicht der griechischen Delegation."
Besonders pikant: Tsipras schien den Ausrutscher der Kanzlerin zwar zur Kenntnis genommen zu haben, überspielte die für alle Beteiligten hochpeinliche Situation jedoch geschickt und ließ sich nichts anmerken. Offenbar wollte er die Blamage der Kanzlerin nicht noch weiter vergrößern.
Bislang ist noch unklar, wie Merkel den Schaden durch ihren Fauxpas auf der internationalen Bühne beheben will. Es wäre jedoch das Mindeste, wenn die Kanzlerin ihrem düpierten Gast bei allen künftigen Verhandlungen vollumfänglich entgegenkommen würde – koste es, was es wolle.
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