Brüssel (dpo) - Europa widmet sich den ganz privaten Bedürfnissen seiner Bürger: Nach der neuen Richtlinie zum Sitzpinklerschutz, die heute in Brüssel verabschiedet wurde, müssen Klobrillen künftig fest an der Toilettenschüssel montiert oder nahtlos verbaut sein. Damit soll die Hygiene in öffentlichen und privaten Sanitäranlagen deutlich verbessert und europaweit vereinheitlicht werden.
Schon seit Jahren wird der Sitzpinklerschutz auf europäischer Ebene kontrovers diskutiert. So hat etwa 2010 eine Studie der EU-Kommission ergeben, dass in Europa jährlich rund 826 Millionen Liter Urin beim Stehpinkeln in die unmittelbare Umgebung von Toiletten gelangen – wertvoller Urin, der nun fehlt und den Grundwasserspiegel sinken lässt.
"Lose Klobrillen waren bisher ja geradezu eine Einladung zum Stehpinkeln", erklärt der Däne Jens Iversen, der bereits seit 1997 im EU-Parlament für die Neuregelung wirbt. Doch erst, seit sich auch Gleichstellungspolitiker der Sache angenommen haben, fand das Anliegen die nötige Zustimmung im Parlament. Da nach wie vor mehr Frauen als Männer sitzend urinieren, dienen fest montierte Toilettensitze vor allem auch ihrem Schutz, so das Argument der neuen Befürworter.
Kritiker der Regelung dagegen bemängeln, dass sich eingefleischte Stehpinkler auch von fest montierten Klobrillen nicht von ihren Gewohnheiten abbringen lassen. Vielmehr werde die Lage auf europäischen Toiletten so noch weiter verschärft. Ihrer Meinung nach lässt sich das Problem nur durch eine Absenkung der Deckenhöhe in Toilettenräumen auf höchstens 1,50 Meter +/- Länderdurchschnittsgrößenkoeffizient nach EU-Richtlinie 75/258/EG nachhaltig lösen.
Baumärkte und Sanitärbetriebe rechnen in den nächsten Monaten mit vermehrten Hamsterkäufen herkömmlicher Toilettensitze, bevor die neue Regelung zum Sitzpinklerschutz zum 01.01.2016 in Kraft tritt. Ab März 2016 sollen dann unangekündigte Inspektionen sicherstellen, dass das Gesetz auch in Privathaushalten eingehalten wird. Etwaige Verstöße werden an Ort und Stelle durch die kostenpflichtige Vernietung der Klobrille geahndet.
dan, ssi; Idee: gka; Fotos [M]: Shutterstock
Schon seit Jahren wird der Sitzpinklerschutz auf europäischer Ebene kontrovers diskutiert. So hat etwa 2010 eine Studie der EU-Kommission ergeben, dass in Europa jährlich rund 826 Millionen Liter Urin beim Stehpinkeln in die unmittelbare Umgebung von Toiletten gelangen – wertvoller Urin, der nun fehlt und den Grundwasserspiegel sinken lässt.
Neue Toiletten werde serienmäßig aus einem Guss gefertigt. |
Kritiker der Regelung dagegen bemängeln, dass sich eingefleischte Stehpinkler auch von fest montierten Klobrillen nicht von ihren Gewohnheiten abbringen lassen. Vielmehr werde die Lage auf europäischen Toiletten so noch weiter verschärft. Ihrer Meinung nach lässt sich das Problem nur durch eine Absenkung der Deckenhöhe in Toilettenräumen auf höchstens 1,50 Meter +/- Länderdurchschnittsgrößenkoeffizient nach EU-Richtlinie 75/258/EG nachhaltig lösen.
Baumärkte und Sanitärbetriebe rechnen in den nächsten Monaten mit vermehrten Hamsterkäufen herkömmlicher Toilettensitze, bevor die neue Regelung zum Sitzpinklerschutz zum 01.01.2016 in Kraft tritt. Ab März 2016 sollen dann unangekündigte Inspektionen sicherstellen, dass das Gesetz auch in Privathaushalten eingehalten wird. Etwaige Verstöße werden an Ort und Stelle durch die kostenpflichtige Vernietung der Klobrille geahndet.
dan, ssi; Idee: gka; Fotos [M]: Shutterstock