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Gutachten: Zuerst gebaute BER-Teile bereits renovierungsbedürftig

Berlin (dpo) - Jetzt rächt es sich, dass der Eröffnungstermin für den Flughafen Berlin-Brandenburg seit 2011 immer wieder verschoben wurde: Ein aktuelles Gutachten hat ergeben, dass weite Teile von BER inzwischen so alt sind, dass sie dringend renoviert werden müssen. Betroffen seien vor allem jene Bauabschnitte, die 2006 und 2007 und damit vor fast einem Jahrzehnt errichtet wurden. Die Instandsetzung könnte den Bau um Jahre zurückwerfen.

Alte Wand von 2006
"Bis zuletzt waren wir zuversichtlich, den derzeitigen Fertigstellungstermin zwischen Juni und September 2017 einzuhalten", erklärt Hartmut Mehdorn, der noch bis Mitte 2015 den Posten als Vorsitzender der Geschäftsführung des Flughafens innehat. "Doch in den letzten Wochen mussten wir feststellen, dass uns die Gebäudesubstanz quasi während des Baus wegaltert. Es ist ein dramatisches Wettrennen gegen die Zeit."
So seien etwa der zuerst gebaute Bahntunnel und der unterirdische Bahnhof mittlerweile in einem kläglichen Zustand. Auch die aufwendige Brandschutzanlage sei inzwischen nicht mehr zu gebrauchen. "Offenbar gehen unsere Bauarbeiten langsamer voran als der Verwitterungsprozess am Flughafengebäude", so Mehdorn.
Für die nötigen Renovierungen muss nun ein Teil der derzeit mit der Fertigstellung von BER beschäftigten Bauarbeiter abgezogen werden, wodurch der Bau noch weiter ins Stocken geraten wird. Eine Verschiebung des offiziellen Fertigstellungstermins um weitere zwei bis drei Jahre scheint unausweichlich; die Mehrkosten dürften sich auf bis zu vier Milliarden Euro belaufen.
Doch auch dann ist fraglich, ob der Flughafen pünktlich eröffnet werden kann. Experten befürchten, dass bis dahin die Teile, die in den Jahren 2008 bis 2009 gebaut wurden, renoviert werden müssen.
ssi, dan; Foto oben: OTFWCC BY-SA 3.0, Foto rechts: Shutterstock
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