Dresden (dpo) - Ist dies der Anfang vom Ende? Nach dem Rücktritt von Initiator Lutz Bachmann, der öffentlichen Distanzierung von der Leipziger Bewegung LEGIDA und internen Streitigkeiten steht PEGIDA offenbar kurz vor ihrer Auflösung. Rund 25.000 bisherige Sympathisanten haben angekündigt, künftig unter ihrer eigenen Führung für ihre Ziele zu demonstrieren.
"Lutz Bachmann war für mich der einzige, der den Laden zusammengehalten hat. Darum habe ich beschlossen, lieber meine eigene Bewegung zu gründen", erklärt etwa Jürgen Lechner von JÜLEGIDA (Jürgen Lechner gegen die Islamisierung des Abendlandes). Lechner marschiert künftig immer Dienstags um 17:22 Uhr vom Theaterplatz durch die Dresdener Innenstadt und skandiert dabei "Wir sind das Volk!" Weitere Mitglieder will er nicht aufnehmen, um interne Machtkämpfe zu vermeiden.
Andere Neu-Initiatoren haben sich zum Alleingang entschlossen, weil sie ihre Forderungen durch PEGIDA nicht ausreichend vertreten sehen. "Dass die Abschaffung der GEZ-Gebühren nicht in den Kernforderungen von PEGIDA steht, hat mich schon immer gestört", sagt beispielsweise Dorothea Müller. "Immerhin sind wir doch das Volk!" Die Gründerin von DOMGGEZGE, hält immer donnerstags zwischen 6:30 und 7 Uhr eine Mahnwache vor dem Landesfunkhaus Sachsen ab.
"Wir sehen gerade, wie PEGIDA dabei ist, in hochspezialisierte Kleinstgruppen aufzubrechen", erklärt Politikwissenschaftler Walter Sieghoff das Phänomen. "Das hat den Vorteil, dass auch kleinste Meinungsnuancen zum Ausdruck gebracht werden können und nicht in der zwangsläufigen Homogenität gesichtsloser Großgruppen unterzugehen drohen."
Wie lange die Vielfalt von Kleinstinitiativen gegen Amerikanisierung (HABLÜGEAM), Anti-Russland-Hetze (DOBEGEARUHE), Rosinen im Christstollen (MASIGEROISTO) oder für gegen immer alles sein (EMFÜGEIAS) noch anhält, bleibt abzuwarten: Zumindest einige der neuen Gruppierungen wie GRFZPÜH, PLEMM oder SCHUBIDUBIDU haben sich nach diversen Skandalen bereits wieder aufgelöst. Offenbar konnten ihre Anführer nicht mit ihrer neuen Machtfülle umgehen.
ssi, dan; Foto oben: © alswart - Fotolia.com, Foto rechts: s-ts / Shutterstock
"Lutz Bachmann war für mich der einzige, der den Laden zusammengehalten hat. Darum habe ich beschlossen, lieber meine eigene Bewegung zu gründen", erklärt etwa Jürgen Lechner von JÜLEGIDA (Jürgen Lechner gegen die Islamisierung des Abendlandes). Lechner marschiert künftig immer Dienstags um 17:22 Uhr vom Theaterplatz durch die Dresdener Innenstadt und skandiert dabei "Wir sind das Volk!" Weitere Mitglieder will er nicht aufnehmen, um interne Machtkämpfe zu vermeiden.
Dorothea Müller gegen die GEZ-Gebühren |
"Wir sehen gerade, wie PEGIDA dabei ist, in hochspezialisierte Kleinstgruppen aufzubrechen", erklärt Politikwissenschaftler Walter Sieghoff das Phänomen. "Das hat den Vorteil, dass auch kleinste Meinungsnuancen zum Ausdruck gebracht werden können und nicht in der zwangsläufigen Homogenität gesichtsloser Großgruppen unterzugehen drohen."
Wie lange die Vielfalt von Kleinstinitiativen gegen Amerikanisierung (HABLÜGEAM), Anti-Russland-Hetze (DOBEGEARUHE), Rosinen im Christstollen (MASIGEROISTO) oder für gegen immer alles sein (EMFÜGEIAS) noch anhält, bleibt abzuwarten: Zumindest einige der neuen Gruppierungen wie GRFZPÜH, PLEMM oder SCHUBIDUBIDU haben sich nach diversen Skandalen bereits wieder aufgelöst. Offenbar konnten ihre Anführer nicht mit ihrer neuen Machtfülle umgehen.
ssi, dan; Foto oben: © alswart - Fotolia.com, Foto rechts: s-ts / Shutterstock