Berlin (dpo) - Mit einem großen Bürgerfest hat Deutschland gestern des Abrisses des letzten gelungenen Großbauprojekts auf heimischem Boden vor 25 Jahren gedacht. Mehr als eine Million Menschen kamen zum Höhepunkt der Feierlichkeiten rund um das Brandenburger Tor zusammen, um an das Ende der im August 1961 in Rekordzeit und innerhalb des angepeilten Budgets errichteten Berliner Mauer zu erinnern.
Zur raschen und erfolgreichen Fertigstellung des Bauwerkes dürfte beigetragen haben, dass die Bauherren in weiser Voraussicht auf Machbarkeitsstudien, Architektenwettbewerbe und öffentliche Ausschreibungen verzichtet hatten. Im November 1989 fiel das Projekt mit dem Arbeitstitel "Berliner Mauer" schließlich dem Protest Hunderttausender Wutbürger zum Opfer.
"Die Mauer ist und bleibt für mich ein Teil der deutschen Geschichte", erklärt Ulrike B., die selbst in Berlin wohnt. "Weil sie uns Hoffnung gibt, dass so ein gewaltiges Bauprojekt in Deutschland auch heute noch möglich ist. Wenn das damals dieselbe Baufirma gemacht hätte, die seit Jahren am BER rumbaut, dann wäre die Mauer heute noch nicht fertig und wegen Problemen mit der Betonverschalung mindestens 3200 Prozent teurer als geplant."
Ähnliche Worte hört man bei vielen der Anwesenden. "Eines muss man den Ossis schon lassen", meint etwa Matthias D. aus Hamburg: "Die Elbphilharmonie wäre unter der Federführung des Ministeriums für Bauwesen der DDR zwar ein ebenso hässlicher Betonklotz geworden, dafür aber in 18 Monaten tip top fertig."
Die Organisatoren der Veranstaltung ließen schließlich 8.000 weiß beleuchtete Ballons in den Berliner Nachthimmel aufsteigen – offenbar eine Geste des Gedenkens an die tausenden Großbauprojekte auf deutschem Gebiet, die immer noch auf ihre Fertigstellung warten.
swo, dan, ssi; Foto oben: Screenshot
Zur raschen und erfolgreichen Fertigstellung des Bauwerkes dürfte beigetragen haben, dass die Bauherren in weiser Voraussicht auf Machbarkeitsstudien, Architektenwettbewerbe und öffentliche Ausschreibungen verzichtet hatten. Im November 1989 fiel das Projekt mit dem Arbeitstitel "Berliner Mauer" schließlich dem Protest Hunderttausender Wutbürger zum Opfer.
War ruckzuck fertig, obwohl niemand die Absicht hatte, es zu errichten: letztes gelungenes Großbauprojekt Deutschlands |
Ähnliche Worte hört man bei vielen der Anwesenden. "Eines muss man den Ossis schon lassen", meint etwa Matthias D. aus Hamburg: "Die Elbphilharmonie wäre unter der Federführung des Ministeriums für Bauwesen der DDR zwar ein ebenso hässlicher Betonklotz geworden, dafür aber in 18 Monaten tip top fertig."
Die Organisatoren der Veranstaltung ließen schließlich 8.000 weiß beleuchtete Ballons in den Berliner Nachthimmel aufsteigen – offenbar eine Geste des Gedenkens an die tausenden Großbauprojekte auf deutschem Gebiet, die immer noch auf ihre Fertigstellung warten.
swo, dan, ssi; Foto oben: Screenshot