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Mindestgebot 175.000 Euro: Museum versteigert Motorrad von Martin Luther

Eisleben (dpo) - Ein Stück deutsche Geschichte sucht am Wochenende in Sachsen-Anhalt einen neuen Besitzer: Die Museumsverwaltung des Geburtshauses von Martin Luther (1483-1546) will pünktlich zum Reformationstag in Eisleben neben einigen seltenen Schriften des Reformators auch dessen Motorrad versteigern. Das Mindestgebot für die Puch 250 SG mit Beiwagen liegt bei 175.000 Euro. Mit dem Erlös soll die ehemalige Garage der Familie Luther restauriert werden.

War ein leidenschaftlicher Biker: Martin Luther
Das Motorrad zählte laut Museumsdirektor Lutz Bröge seit Luthers Romreise im Jahr 1511 zu den Lieblingsgegenständen des Theologen. Laut Luthers bisher unveröffentlichten Tagebucheinträgen von 1513 bis 1527, die sich in der Obhut der Museumsverwaltung befinden, sei das Fahrzeug damals beinahe täglich zum Einsatz gekommen und habe - so der 56-jährige Unternehmer - für Martin Luther den Reformatorenberuf wesentlich erleichtert.
Auch in seiner Zeit in Wittenberg soll Luther die Puch immer wieder genutzt haben, um mit seiner Gattin Katharina von Bora Ausflüge aufs Land zu unternehmen.
"Es ist schon schade, dieses einzigartige Stück wegzugeben, zumal der Benziner noch wunderbar funktioniert", gesteht Bröge gegenüber dem Postillon. Er hofft nun auf einen hohen Gelderlös bei der Auktion.
Dabei ist das Motorrad längst nicht das wertvollste Relikt aus dem Besitz Luthers, das bislang unter den Hammer gekommen ist. Bereits im Juni wurde eine Fernsehprogrammzeitschrift aus dem Jahr 1515 für 756.000 Euro an einen anonymen Bieter versteigert. Zwischen den Programmankündigungen findet sich dort ein handschriftlicher Entwurf der bislang für verschollen gehaltenen 96. These des berühmten Reformators.
fed, ssi, dan; Foto rechts: Lucas Cranach der Ältere
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