Bonn, Hannover (dpo) - Bundesweit gingen heute mehrere tausend katholische und evangelische Geistliche auf die Straße, um ihrer Forderung nach einem arbeitsfreien Sonntag Nachdruck zu verleihen. Mit den Protesten wollen sich die Pfarrer, Priester und weitere Kirchenbedienstete endlich gegen einen arbeitsrechtlichen Anachronismus wehren, der sie seit Jahrhunderten zwingt, "ausgerechnet am Tage des Herrn" zu arbeiten. Sollten die großen Kirchen nicht einlenken, drohen Streiks und Gottesdienstverweigerung.
Zu den Demonstrationen aufgerufen hat die ökumenische Gottesdienstleistungsgewerkschaft pries.di, in der Priester, Pfarrer, Messdiener und Organisten organisiert sind.
"Zu lange haben wir das mitgemacht und uns Sonntag für Sonntag zur Arbeit geschleppt", erklärt der pries.di-Vorsitzende Reinhold Krämpf die missliche Lage. "Dass wir dabei auch noch gegen das 3. Gebot verstoßen, ist den Kirchen offenbar egal." Der 56-jährige katholische Priester gibt den arbeitsreichen Wochenenden auch die Schuld für sein Single-Dasein, denn kaum eine Frau wolle diese Strapazen mitmachen.
Ob es tatsächlich zum Streik kommen muss, ist bislang noch ungewiss. Offenbar gibt es inzwischen ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite, die jedoch an der Sonntagsarbeit aus traditionellen Gründen festhalten will. Locken wollen die beiden großen Kirchen ihr unzufriedenes Personal nun mit üppigen Wochenendzulagen sowie einer garantierten 30-minütigen Brotzeitpause während jedes Sonntagsgottesdienstes.
fed, ssi; Foto oben: Jorg Hackemann / Shutterstock.com, Foto rechts: Erell, CC BY-SA 3.0; Erstveröffentlichung: 11.9.14
Auch eine Verlegung des Gottesdienstes auf Dienstag ist denkbar |
"Zu lange haben wir das mitgemacht und uns Sonntag für Sonntag zur Arbeit geschleppt", erklärt der pries.di-Vorsitzende Reinhold Krämpf die missliche Lage. "Dass wir dabei auch noch gegen das 3. Gebot verstoßen, ist den Kirchen offenbar egal." Der 56-jährige katholische Priester gibt den arbeitsreichen Wochenenden auch die Schuld für sein Single-Dasein, denn kaum eine Frau wolle diese Strapazen mitmachen.
Ob es tatsächlich zum Streik kommen muss, ist bislang noch ungewiss. Offenbar gibt es inzwischen ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite, die jedoch an der Sonntagsarbeit aus traditionellen Gründen festhalten will. Locken wollen die beiden großen Kirchen ihr unzufriedenes Personal nun mit üppigen Wochenendzulagen sowie einer garantierten 30-minütigen Brotzeitpause während jedes Sonntagsgottesdienstes.
fed, ssi; Foto oben: Jorg Hackemann / Shutterstock.com, Foto rechts: Erell, CC BY-SA 3.0; Erstveröffentlichung: 11.9.14