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Geplante Obsoleszenz: Industrie konstruiert Lebensmittel so, dass sie nur bestimmte Zeit halten

Braunschweig (dpo) - Ist das der größte Lebensmittelskandal aller Zeiten? Mitarbeiter des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit haben herausgefunden, dass die Lebensmittelindustrie ihre Produkte offenbar nach einer vorbestimmten Zeitspanne gezielt kaputtgehen lässt. Laut der Behörde besitzen die Hersteller sogar die Dreistigkeit, ein sorgsam kalkuliertes "Verfallsdatum" in einem unverständlichen Zahlencode auf die Packung der meisten Lebensmittel aufzudrucken.

Hat früher bis zu 20 Jahre lang gehalten: Milch
Nach welchen Kriterien der Verfallszeitpunkt der Lebensmittel genau berechnet wird, ist bisher unklar; auffällig sei laut den Verbraucherschützern jedoch, dass gerade teure, als "frisch" deklarierte Produkte wie etwa Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst besonders schnell schlechtwerden.
"Dass etwa Bananen gezielt mit einer Lebensdauer von nur wenigen Tagen ausgeliefert werden, ist absolut inakzeptabel", so der Präsident des Verbraucherschutzamtes Helmut Tschiersky. Wer die Südfrucht ein Jahr später verzehren wolle, erlebe oftmals eine böse Überraschung. In Fachkreisen spreche man auch von "geplanter Obstoleszenz".
"Durch den geplanten Verfall der Produkte werden die Konsumenten genötigt, das gewünschte Lebensmittel immer wieder aufs Neue zu erwerben", so Tschiersky. "Kein Wunder: Lebensmittel, die ewig halten, könnte die Industrie nur ein einziges Mal verkaufen."
Bis zur Klärung der Situation rät der Verbraucherschutz daher, Lebensmittel mit geringer Haltbarkeit in den Verkaufsstätten zu reklamieren und auf hochwertige, langlebige Dosenprodukte umzusteigen. Alternativ biete sich auch ein völliger Boykott von Lebensmitteln an.
fed, dan, ssi; Idee: are; Foto oben: Smit / Shutterstock, Foto rechts: dragon_fang / Shutterstock
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