Dormagen, Schwandorf, Irsee (dpo) - In den vergangenen Wochen sind deutschlandweit mindestens 53 Menschen bei brutalen Krokodil-Angriffen ums Leben gekommen. Der Grund: Wegen der hervorragenden Nachrichtenlage mit spektakulären Konflikten in aller Welt kommen deutsche Medien in diesem Jahr ihrer eigentlich wichtigsten Aufgabe nicht nach: der Sommerloch-Berichterstattung über Krokodil-Sichtungen in deutschen Baggerseen.
"Sobald im Sommerloch irgendwo in Deutschland auch nur die Schwanzspitze eines Krokodils gesichtet wurde, haben sich die Journalisten in den vergangenen Jahren daraufgestürzt wie die Hyänen", erklärt der Medienforscher Frank Dellingheim. "Jedes noch so kleine Detail, jedes noch so verschwommene Foto wurde veröffentlicht." Die lebensrettende Konsequenz: Tausende Schaulustige suchten nach den gefährlichen und doch scheuen Tieren, stocherten im Schilf und zwangen sie so, sich zu verstecken.
Nur den aufmerksamen Boulevard- und Lokalzeitungen sei es zu verdanken, dass in den letzten Jahrzehnten nicht ein einziges Krokodilopfer zu beklagen war.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Der Krieg in Gaza, das Vorrücken von ISIS im Irak, der schwelende Ukrainekonflikt, der Bürgerkrieg in Syrien sowie zahlreiche Flugzeugabstürze dominieren die sonst eigentlich von Krokodil-Sichtungen geprägten Schlagzeilen in diesem Sommer und sorgen dafür, dass sich die Menschen unbedarft ins kühle Nass stürzen.
Die Folge: Allein südlich von Dormagen, wo vor 20 Jahren erstmals ein Sommerloch-Krokodil (crocodylus fossae aestivae) gesichtet worden war, wurden in den letzten Tagen 17 Menschen beim Baden angefallen und gefressen. Ähnliche Opferzahlen vermelden Polizei und Rettungskräfte aus dem oberpfälzischen Schwandorf und aus Markt Irsee in Bayern.
Allein in den Medien war darüber nichts zu lesen. Bis jetzt.
ssi; Fotos oben, rechts: Vlada Z, Naypong / Shutterstock
"Sobald im Sommerloch irgendwo in Deutschland auch nur die Schwanzspitze eines Krokodils gesichtet wurde, haben sich die Journalisten in den vergangenen Jahren daraufgestürzt wie die Hyänen", erklärt der Medienforscher Frank Dellingheim. "Jedes noch so kleine Detail, jedes noch so verschwommene Foto wurde veröffentlicht." Die lebensrettende Konsequenz: Tausende Schaulustige suchten nach den gefährlichen und doch scheuen Tieren, stocherten im Schilf und zwangen sie so, sich zu verstecken.
Weitere 22 Menschen wurden von ausgerissenen Kühen zu Tode getrampelt |
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Der Krieg in Gaza, das Vorrücken von ISIS im Irak, der schwelende Ukrainekonflikt, der Bürgerkrieg in Syrien sowie zahlreiche Flugzeugabstürze dominieren die sonst eigentlich von Krokodil-Sichtungen geprägten Schlagzeilen in diesem Sommer und sorgen dafür, dass sich die Menschen unbedarft ins kühle Nass stürzen.
Die Folge: Allein südlich von Dormagen, wo vor 20 Jahren erstmals ein Sommerloch-Krokodil (crocodylus fossae aestivae) gesichtet worden war, wurden in den letzten Tagen 17 Menschen beim Baden angefallen und gefressen. Ähnliche Opferzahlen vermelden Polizei und Rettungskräfte aus dem oberpfälzischen Schwandorf und aus Markt Irsee in Bayern.
Allein in den Medien war darüber nichts zu lesen. Bis jetzt.
ssi; Fotos oben, rechts: Vlada Z, Naypong / Shutterstock