Berlin (dpo) - Helle Flecken von weggeworfenen Kaugummis auf Straßen und Gehwegen gehören in Deutschland vielerorts zum Stadtbild. Doch damit könnte bald Schluss sein: Laut einem neuen Entwurf des Bundesumweltministeriums soll ein noch in diesem Jahr in Kraft tretendes Kaugummipfand in Höhe von 20 Cent bundesweit Gehwege und öffentliche Plätze sauber halten. Alte Kaugummis können dann an allen Verkaufsstellen abgegeben werden.
"Die Vorteile liegen auf der Hand", erklärt ein Sprecher des Ministeriums. "Ein Pfand von 20 Cent pro Kaugummi oder zwei Euro pro Zehnerpackung sorgt nicht nur für Sauberkeit auf den Straßen, sondern ermöglicht den Herstellern auch endlich effizientes Recycling."
Das Geld liegt auf der Straße |
Die materialintensive und umweltbelastende Kaugummiproduktion soll sich künftig mit einem Anteil von bis zu 70 Prozent auf wiederaufbereitete Mehrwegkaugummis stützen. Die zurückgegebenen Kaugummis werden dabei nach Farben getrennt, gesäubert, eingekocht und schließlich mit frischem Geschmack versehen erneut in den Verkauf gebracht. Somit kann ein einzelner Kaugummi künftig durch bis zu 50 Münder gehen.
Das Umweltministerium rechnet fest mit der Etablierung einer aktiven Sammelszene – ähnlich wie bei Dosen oder Pfandflaschen.
Hoffnungsvolle Kaugummijäger, deren wichtigstes Werkzeug eine Spachtel sein wird, sollten jedoch beachten: Nach dem Gesetzesentwurf werden nur getrennt abgegebene Kaugummis mit 20 Cent honoriert. Wer nach einem anstrengendem Sammeltag in gutem Glauben einen mehrere Kilo schweren Kaugummiball abgeben will, könnte eine böse Überraschung erleben.
dan, ssi; Idee: rlo; Foto oben: NorGal / Shutterstock.com, Foto rechts: © Matthew Collingwood - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 4.6.14