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Tankstelle überfallen: "Bild"-Sportreporter muss 13 Monate in JVA Landsberg einsitzen

München (dpo) - Neuzugang in der JVA Landsberg: Bild-Sportreporter Klaas Reuter, der in der vergangenen Woche eine Tankstelle im nahegelegenen Kaufering überfallen hat, muss nun für mehrere Monate ins Gefängnis. Das Gericht entsprach seinem Wunsch, "wegen der Nähe zu seiner Familie" in die JVA Landsberg verlegt zu werden. Auch seine "geliebte Digitalkamera, ein Erbstück [s]eines Urgroßvaters," darf Reuter mitnehmen. Das Motiv für die Tat sei laut Staatsanwaltschaft München bisher unklar.

"Ich las gerade einen Bericht über Hoeneß in der Zeitung, als dieser unmaskierte Verrückte reinkam, mit einem Schweizer Taschenmesser rumfuchtelte, seinen Namen in die Kamera nannte und 100 Euro in kleinen Scheinen verlangte", erinnert sich der 42-jährige Tankwart Holger Wissling an den Horrornachmittag.
Wirkte bei seiner Verhaftung seltsam zufrieden: Reuter
Wissling alarmierte umgehend die Polizei, die "eine Viertelstunde später" den offensichtlich dilettantischen Ersttäter an der Tankstellenausfahrt abfing. Laut Polizeibericht wirkte der Täter trotz Festnahme "sehr ruhig, aufmerksam" und schrieb alles mit.
Klaas Reuter war bis zu seiner Verhaftung bei der Münchner Regionalausgabe der Bild-Zeitung für das Ressort Sport zuständig und laut eigenen Angaben gegenüber Freunden "derzeit an etwas Großem dran".
Um so bedauerlicher finden einige seiner Kollegen, dass Reuters Recherche ausgerechnet jetzt am Höhepunkt seiner Karriere enden müsse. Andere sprechen von einem glücklichen Zufall, da jetzt ohne Hoeneß im Bayern-Sport ohnehin nicht viel passiert.
Reuter selbst äußerte sich zu seinem Motiv bisher nicht, auch der Axel-Springer-Verlag schweigt. Vertreter der Bild-Zeitung haben den Unglücksraben jedoch bereits mehrfach besucht und ihm in stundenlangen Interviews vermutlich gut zugeredet. Zumindest lassen dies ihre vollen Notizbücher vermuten.
fed, ssi; Foto rechts: Keith Alison, CC BY-SA 2.0
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