Grundschüler protestieren gegen jährliche Zuwanderung unqualifizierter Erstklässler

Marburg (dpo) - Es will einfach nicht aufhören: Seit Jahren strömen jeden Herbst Scharen unqualifizierter Erstklässler an die Schillerschule in Marburg. Sie hoffen dort auf eine kostenlose Ausbildung, die sie zu Hause nicht bekommen hätten. Nach einer Petition von Dritt- und Viertklässlern, die eine Überfremdung ihrer Schule fürchten, soll die Schulleitung jetzt handeln und den Zuwanderungsstrom eindämmen.

"Mittlerweile ist die Schillerschule so etwas wie ein Paradies für Erstklässler geworden", schimpft Timo Ebert, Klassensprecher der 3b. "Man hat das Gefühl, es werden immer mehr."

Erstklässler raus!

Dabei profitierten die Zuwanderer schamlos von der Willkommenskultur der Schule. "Selbst können die ja nichts. Die bringen nichts von Wert an die Schule mit. Denen muss man alles beibringen", beklagt sich Ebert. Nachdem er 71 Unterschriften empörter Mitschüler gesammelt hat, hofft er nun, dass die Direktorin für das nächste Schuljahr einen strikten Einwanderungsstopp verhängt.
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Viele der heutigen Dritt- und Viertklässler seien einmal selbst Erstklässler gewesen, so ihr Einwand. Timo Ebert hält davon nicht viel: "Das war doch schon vor zwei Schuljahren. Damals konnte man noch bis 16 zählen, bevor man in die erste Klasse kam."
Seine Schule hält er auch ohne neue Erstklässler für überlebensfähig. "Der Spielplatz ist nicht so voll, am Pausenverkauf muss man nicht so lange anstehen – ich sehe nicht, wo das Problem liegt."
Nicht zuletzt würde die Schule mit dem Zuwanderungsstopp endlich wieder attraktiver für derzeitige Schüler. "Wir hoffen, dass wir dann auch hochqualifizierte Viertklässler länger an der Schule halten können", so Ebert. Zuletzt waren diese im Schnitt bereits nach einem Jahr an Gymnasien und andere weiterführende Schulen abgewandert.
dan; Foto oben/rechts: © contrastwerkstatt/© Westend61 - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 13.5.14