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Erdoğan verbietet Verwendung der Buchstaben E, R, D, O, Ğ, A und N

Ankara (dpo) - Offenbar ist der Feldzug des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan gegen die zunehmend kritischen Berichte im Internet gegen ihn noch lange nicht zu Ende. Nach dem landesweiten Verbot von Twitter in der Türkei wendet sich sein Augenmerk nun Computertastaturen zu: Mit sofortiger Wirkung ist türkischen Internetnutzern das Tippen der Buchstaben E, R, D, O, Ğ, A und N untersagt.

Offenbar will Erdoğan damit verhindern, dass im Netz weiterhin Beschuldigungen gegen ihn online gestellt werden oder sein Name im Zusammenhang mit Korruption genannt wird.
So sieht demnächst ein typischer türkischer Tweet aus
"Untersuchungen haben ergeben, dass diese Buchstaben in nahezu 100% aller heimtückischen Angriffe gegen mich auf Twitter, Facebook und anderen gefährlichen Webseiten verwendet wurden", gab er am Montag auf einer Wahlveranstaltung im Westen des Landes bekannt. Das zeige zweifelsfrei, dass seine Kritiker offenbar alle unter einer Decke stecken. "Doch damit ist nun Schluss!", verkündete er vor jubelnden Anhängern.
Bereits in den nächsten Tagen sollen nun nach Angaben des türkischen Innenministeriums die mit den jeweils verbotenen Buchstaben belegten Tasten per Software-Update neu zugewiesen werden. Wer dann versuche, eine der Tasten zu drücken, generiere damit automatisch Sätze wie "Ich bin ein guter Patriot" oder "Lang lebe Recep der Prächtige!"
nm, dan; Foto: World Economy Forum, CC BY-SA 2.0, Tweet-Übersetzung: Hamza K.
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