Düsseldorf (dpo) - Lange Zeit galt sie als unbedenklich, wurde verharmlosend als "eines der vier Grundelemente" bezeichnet: Die Rede ist von Luft. Doch nun ist Gerichtsmedizinern der Düsseldorfer Uniklinik erstmals der Beweis gelungen, dass zwei Männer an den Folgen ihres Sauerstoff-Konsums gestorben sind. Offenbar erlitten sie schwerwiegende Herzrhythmusstörungen, kurz nachdem sie geatmet hatten.
Die Untersuchung des Düsseldorfer Gerichtsmediziners Dr. Hanno Bertung (36) und mehrerer Kollegen wurde jetzt in einer englischsprachigen Fachzeitschrift unter dem Titel "Sudden unexpected death under acute influence of oxygen" veröffentlicht. Sie zeigt, dass das überall vorkommende Gasgemisch nicht nur, wie meist allgemein angenommen, "einen lebenserhaltenden Effekt ohne Nebenwirkungen" habe.
Dr. Bertung zum Postillon: "Wir haben seit 2001 Fälle gesammelt. Bei zwei Fällen konnten wir nun jede, ich betone, jede andere Todesursache komplett ausschließen. Die beiden Männer, 23 und 28 Jahre alt, starben an Herzrhythmusstörungen, die durch das Gasgemisch Luft, bestehend aus Sauerstoff und Stickstoff, ausgelöst wurden."
Zwar habe der 23-Jährige einen vergrößerten Herzmuskel gehabt, der auch zu den Rhythmusstörungen geführt haben könne, doch bereits ein einzelner Fall reiche laut Bertung in der evidenzbasierten Wissenschaft für einen gesicherten Nachweis vollkommen aus.
Trotz der Klärung der Todesursache stehen die Wissenschaftler vor dem Rätsel, welche Atemluft-Konsumenten die Herzrhythmusstörungen entwickeln. Bislang gebe es nur die beiden Beispiele, aber niemand kenne die Faktoren, die die fatalen Herzprobleme auslösen. "Das Problem ist: Wir können nicht abschätzen, wer die Herzrhythmusstörungen bekommt. Wir gehen jedoch davon aus, dass es theoretisch jeden Atemluft-Konsumenten treffen kann, auch wenn er vorher schon einmal geatmet hat, ohne dass er Symptome entwickelt hat", sagt Bertung.
Wie oft und wie viel Sauerstoff die beiden jungen, körperlich gesunden Männer vor ihrem Tod geatmet hatten, ist den Düsseldorfer Rechtsmedizinern allerdings nicht bekannt. Man wisse von der Polizei nur, dass die beiden regelmäßige Konsumenten gewesen seien.
ssi; Foto oben: © Antonioguillem - Fotolia.com, Foto rechts: Stefan Wernli, CC BY-SA 2.5
Die Untersuchung des Düsseldorfer Gerichtsmediziners Dr. Hanno Bertung (36) und mehrerer Kollegen wurde jetzt in einer englischsprachigen Fachzeitschrift unter dem Titel "Sudden unexpected death under acute influence of oxygen" veröffentlicht. Sie zeigt, dass das überall vorkommende Gasgemisch nicht nur, wie meist allgemein angenommen, "einen lebenserhaltenden Effekt ohne Nebenwirkungen" habe.
Moralisch fragwürdig: Sauerstoff-Dealer |
Zwar habe der 23-Jährige einen vergrößerten Herzmuskel gehabt, der auch zu den Rhythmusstörungen geführt haben könne, doch bereits ein einzelner Fall reiche laut Bertung in der evidenzbasierten Wissenschaft für einen gesicherten Nachweis vollkommen aus.
Trotz der Klärung der Todesursache stehen die Wissenschaftler vor dem Rätsel, welche Atemluft-Konsumenten die Herzrhythmusstörungen entwickeln. Bislang gebe es nur die beiden Beispiele, aber niemand kenne die Faktoren, die die fatalen Herzprobleme auslösen. "Das Problem ist: Wir können nicht abschätzen, wer die Herzrhythmusstörungen bekommt. Wir gehen jedoch davon aus, dass es theoretisch jeden Atemluft-Konsumenten treffen kann, auch wenn er vorher schon einmal geatmet hat, ohne dass er Symptome entwickelt hat", sagt Bertung.
Wie oft und wie viel Sauerstoff die beiden jungen, körperlich gesunden Männer vor ihrem Tod geatmet hatten, ist den Düsseldorfer Rechtsmedizinern allerdings nicht bekannt. Man wisse von der Polizei nur, dass die beiden regelmäßige Konsumenten gewesen seien.
ssi; Foto oben: © Antonioguillem - Fotolia.com, Foto rechts: Stefan Wernli, CC BY-SA 2.5