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Kompromiss: Mindestlohn nur für Arbeitnehmer, die mehr als 8,49 € pro Stunde verdienen

Berlin (dpo) - Wichtiger Schritt zu mehr Lohngerechtigkeit! Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat heute in Berlin die Pläne der Großen Koalition zum Mindestlohn vorgestellt. Ein zwischen Sozialdemokraten, Arbeitgeberverbänden und dem Wirtschaftsflügel der Union ausgehandelter Kompromiss sieht die Einführung eines flächen­deckenden, branchen­unab­hängigen Mindestlohns vor. Einzige Einschränkung: Die Lohnuntergrenze gilt nur für Angestellte, die mehr als 8,49 Euro pro Stunde verdienen.

"Wir haben hart mit den Arbeitgebern verhandelt und freuen uns, dass der Kompromiss eindeutig die Handschrift der SPD trägt", erklärte Nahles. "Anstatt zahlreiche Ausnahmen für Rentner, Studenten, Minijobber, Saisonarbeiter und Aufstocker zu schaffen, gilt der Mindestlohn künftig ganz unkompliziert für alle, die mindestens 8,50 Euro verdienen."
Zeigt, wie groß der Mindestlohn sein wird: Nahles
Das Prinzip ist denkbar einfach: Für eine Friseurin beispielsweise, die derzeit 3,72 Euro pro Stunde verdient, ändert sich nach Einführung des flächendeckenden Mindestlohnes von 8,50 Euro nichts. Ihr Gehalt liegt unterhalb der Mindestlohnschwelle. Bei einem Facharbeiter mit einem Stundenlohn von 13 Euro hingegen greift die neue Mindestlohnregelung. Er muss mindestens 8,50 Euro pro Stunde erhalten.
Auch beim Thema "Rente mit 63" zeichnet sich ein Kompromiss ab. Demnach sollen Arbeitnehmer nach 45 Versicherungsjahren - inklusive Ausbildungszeit - bereits mit 63 Jahren in Rente gehen können – vorausgesetzt, sie haben ihr 67. Lebensjahr bereits vollendet.
ssi; Foto oben: © Dreadlock - Fotolia.com, Foto rechts: Heinrich-Böll-Stiftung, CC BY-SA 2.0
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