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Wegen großen Andrangs: Oberlandesgericht München verlegt Hoeneß-Prozess ins Olympiastadion

München (dpo) - Das Oberlandesgericht München hat den am 20. März beginnenden Prozess gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß kurzerhand ins Olympiastadion verlegt. Als Grund nannte die Justizpressestelle den unerwartet hohen Andrang auf die insgesamt nur 49 für Journalisten vorgesehenen Plätze. Bei der Akkreditierung waren die begehrten Presse-Plätze schon nach nur 27 Sekunden vergeben. Im Münchner Olympiastadion hingegen könnten bis zu 69.250 Interessierte den Prozess beobachten.

Publikumsmagnet: Uli Hoeneß
"Wir wollen ein zweites Platzvergabe-Fiasko wie beim Prozess gegen Beate Zschäpe verhindern und halten dies für die praktikabelste Lösung, solange das Wetter mitspielt", rechtfertigt Justizpressesprecher Maximilian Huber die Entscheidung des Gerichts. "Seit der FC Bayern München in die Allianz Arena umgezogen ist, steht das alte Stadion ohnehin die meiste Zeit ungenutzt herum."
Auch die Akkreditierung soll neu durchgeführt werden. Ab Montag können nicht nur Journalisten, sondern auch Fans Eintrittskarten für den Prozess gegen Hoeneß an allen üblichen Vorverkaufsstellen erwerben.
Doch auch wer keine Karte mehr ergattert, kann das Spektakel verfolgen: Der Pay-TV-Sender Sky (Hoeneß-Special-Paket: 17,45 €/mtl.) überträgt live, während in der ARD einmal wöchentlich eine Zusammenfassung ("Prozessschau") laufen wird.
Insgesamt dürfte die Verlegung des Prozesses an Hoeneß' alte Wirkungsstätte dem wegen Steuerhinterziehung angeklagten Sportfunktionär zum Vorteil gereichen. Rechtsexperten sind sich einig: "Das ist wie ein Elfmeter in einem EM-Finale. Ein erfahrener Spieler wie Uli Hoeneß sollte den problemlos verwandeln können."
mate, ssi; Foto oben: Jorge Royan, CC BY-SA 3.0, Foto rechts: Harald Bischoff, CC BY-SA 3.0 DE
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